1. Daol1986

    Daol1986 Teilnehmer/in

    Hallo!

    Wer kann mir bzgl den Untersuchungen bei Verdacht auf Kleinwuchs den Ablauf ein wenig erklären?
    Wir waren die Woche beim Endokrinologen, mein Sohn ist nun bald 2 und momentan nur 79cm groß und 10kg schwer.

    Er hat uns eine Überweisung für das Röntgen gegeben und gemeint danach müsste dann Blut abgenommen werden und auch ein Vormittag im Spital mit Infusionen wobei er nüchtern sein muss. Wir könnten es jetzt machen oder auch erst in einem halben oder Jahr.

    Meine Befürchtungen gehen in die Richtung: nüchtern, er wird noch gestillt..., wie legt man einem kleinen Kind eine Infusion( ja ich weiß natürlich das das nötig ist, bei Unfällen, schwerkranken etc...) aber ich stell es mir bei meinem Kind mit Geschrei und um sich schlagen vor, bzw Infusion rausreißen....es wurde ihm mal minimal Blut vom Finger genommen und da war er schon so aufgebracht.

    Meine Frage ist es besser gleich damit zu starten oder abzuwarten? Mein Mann hofft noch darauf das er doch noch einen Schub bekommt, meine Mutter meint besser gleich, damit er nichts davon mitbekommt...sein momentan errechnete Größe ist nur 165 :(
     
  2. Fioni

    VIP

    vorweg: ich kenn mich mit der marterie gar nicht aus.

    nur meine überlegungen zu deinem beitrag. müssen diese untersuchungen denn sein? also ausser, dass euch dann gesagt wird..ja er wird eher klein bleiben - kommen da dann andere dinge durch, die medizinisch relevant sind? gibts andere auffälligkeiten ausser, dass er halt (zu) zierlich ist?

    wenn es nur um die größe ginge, würde ich da gar nix machen ..und 165 is jetzt kein riese..aber für mich wärs ok.
    wenn mit dem befund kleinwüchsigkeit andere medizinisch relevante dinge rauskommen könnten..also zb dass dann das herz öfter utnersucht werden muss..oder die augen oder was weiss ich..dann würd ich es auch so schnell wie möglich machen - aber nur um es hinter mir zu haben.

    ich hab mit meiner tochter die erfahrung gemacht: super findens sie blutabnehmen etc natürlich nicht ;), aber das vergeht auch recht schnell..umso kleiner sie sind, umso leichter sind sie halt zu handhaben. meine tochter musste mit 2 und dann nochmal nach einem halben jahr untersucht werden..beim ersten mal ging das leichter. umso älter sie wird, umso unkooperativer (und auch schwerer, stärker etc) wird sie.

    ich hab mir grad die perzentilen kurven für deinen sohn angesehen - ich glaube ich und mein mann würden abwarten oder gar nix machen (wie gesagt - wenn medizinisch sonst nix relevant sein kann)...er liegt jetzt knapp unter der untersten perzentile. bei meiner tochter schwankt das ständig (in die andere richtung..sie is zu groß)..mal ist sie weit drüber..mal weniger. dazwischen war sie auch mal genau in der mitte. mein arzt hat immer gemeint: solange gewicht und größe gut im verhältnis sind, ist das ok.

    und was natürlich noch dazu kommt: macht es euch stress..also wärs für euch wichtig, das zu wissen oder nicht? - denn abwarten und dann, überspitzt gesagt, das kind jeden monat an die messlatte stellen und bangen, ob sich noch was tut, kann ja auch nix :)
     
  3. Lynja

    Lynja Teilnehmer/in

    Liebe Daol, mein Sohn wurde in der 41 SSW mit 2720g geboren. Seine Körpergröße war zunächst mit 48cm ziemlich normal, in weiterer Folge ist sein Längenwachstum deutlich hinten geblieben, im Kindergartne war er dann einen Kopf kleiner als Gleichaltrige.

    Während unser erster Kinderarzt das nicht so schlimm empfunden hat habe ih mir doch Sorgen gemacht, mein Mann ist knapp 2m, ich entspreche mit 165 dem Standard, war aber mit beinahe 11 schon ausgewachsen; Meine Sorge war die Kombination aus verspätet einsetzendem Längenwachstum mit vorzitigem Ende.

    Nach der Geburt unserer Tochter wechselten wir den Kinderarzt und die neue Ärztin überwies uns in die endokrinologische Ambulanz.
    Zu diesem Zeitpunkt war er etwa an der 4. Perzentele was das Wachstum betraf und etwa 4 1/2 Jahre.
    Der Endokrinologe klärte uns auf dass Kinder, die ab der 38 SSW geboren werden und nur 2500g wiegen als SGA (small-for-Gestation-Age) Geburten definiert werden. Wenn diese bis zum 3. Genurtstag nicht beim Längenwachstum von Gleichaltrigen sind nimmt man einen Hormonmangel an.

    Röntgen und Wachstumskontrolle wurden vorab gemacht und da da über den Zeitraum von einem halben Jahr kein nennenswertes Wachstum feststellbar erfolgte die stationäre Austestung.

    Dabei wurden wir am Vortag der Untersuchung stationär aufgenommen da am Testtag möglichst keine körperliche Aktivität stattfinden soll.
    Am nächsten Morgen bekam er dann sein Emla-Pflaster (Zaubersalbe) und es wurde ein Venenzugang gelegt. Alle weiteren Blutabnahmen erfolgten dann schmerzfrei über diesen Zugang.

    Es wurde eine Infusion verabreicht und dann in vorgeschriebenen Intervallen die Blutabnahme durchgeführt.

    Insgesamt dauerte das ganze Prozedere einen Vormittag.

    Das Ergebnis selbst kam einige Zeit später, ich glaube es war fast ein Monat, kann mich aber täuschen.

    Es wurde tatsächlich ein Wachstumshormonmangel festgestellt und die Therapie gestartet und von meinem Sohn, der zu diesem Zeitpunkt schon sehr unter seiner Kleinheit litt voll akzeptiert.

    Jetzt, 5 Jahre nach Beginn der Therapie, ist er auf der 50 Perzentile und hat keinerlei Nebenwirkungen.

    Wäre kein Hormonmangel festgestellt worden hätte die Therapie natürlich nichts gebracht und er wäre halt eben klein, eine Wachstumshormontherapie macht man nicht, weil man sich ein Gardemaß für sein Kind wünscht sondern weil man ein zu gering produziertes Hormon zuführt.

    LG
    Lynja
     
  4. Liselotte

    Liselotte Gast

    Wir waren erstmalig bei einer Untersuchung wie meine Tochter 4 war. Damals gabs Handwurzelröntgen und Erstellung einer Anamnese. Dann regelmäßig Kontrolluntersuchungen. Mehr wurde nicht gemacht, weil Arzt der Meinung die weiteren Untersuchungen und allfällige folgende Behandlungen sind so invasiv, dass sie das in sooo jungen Jahren nicht machen, weil es eben die Kooperation des Kindes braucht.

    Als sich dann bei der nächsten Untersuchung herausgestellt hat, dass sich die Wachstumskurve leicht aber doch in Richtung Perzentilen hinaufbewegt, blieb es bei den jährlichen Kontrollen. Mit ca. 8 bis 9 began ein "Aufholwachstum" und inzwischen liegt sie auf der 25% Perzentile.
    (Geburtsgröße war bei der 50% Perzentile, zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung war sie unter der 3% Perzentile)

    Ich würde an deiner Stelle mit dem Arzt reden warum er es für notwendig erachtet JETZT schon die volle Untersuchung zu machen und ob es nicht besser wäre noch etwas zu warten.
     
  5. Liselotte

    Liselotte Gast

    @Fioni: Diese Untersuchungen werden nicht einfach gemacht weil ein Kind klein ist. Da werden noch ein paar andere Faktoren berücksichtigt, wie zB Entwicklung des Skeletts, Entwicklung des Wachstums seit der Geburt etc.
    In weiterer Folge wird dann überprüft ob es sich um ein Problem mit dem Wachstumshormon handelt. Das kann eine Störung in der Produktion oder eine Störung in der Aufnahme sein.

    Wenn das Hormon fehlt wird substituiert, was grundsätzlich gut ist, weil Hormone üblicherweise nicht nur eine einzige Funktion haben sondern auch mit anderen Hormonen "interagieren" und mehrere Funktionen haben. Das Wachstumshormon ist zB auch eines der Hormone, dass für den Fettabbau benötigt wird. Darum produziern auch Erwachsene noch immer Wachstumshormone...

    Mir ist nur nicht bekannt, dass es schon so früh gemacht wird.
     
  6. Daol1986

    Daol1986 Teilnehmer/in

    Danke für die Antworten, mein Arzt hat eh gesagt wir können auch noch abwarten ein halbes oder ein Jahr. Ich mach mir halt nur Sorgen das es dann noch schwieriger wird mit Blut abnehmen etc.

    Laut Arzt gibt es drei Möglichkeiten: Wachstumshormon fehlt, verspätetes Wachsen oder aber auch genetischer Kleinwuchs. Da kann man dann nichts dagegen machen.

    Nur das Röntgen sagt angeblich zu wenig aus...

    Meiner Meinung nach ist 165 Zielgrösse für einen Mann eher klein, es könnte ja auch darunter liegen, und ich will nicht von meinem Kind vorgeworfen bekommen das ich nichts getan habe obwohl möglicherweise eine Möglichkeit vorhanden war. Mein Mann ist über 175 aber er fühlt sich auch relativ klein.
     
  7. Daol1986

    Daol1986 Teilnehmer/in

    Mein Kind wurde mit 51cm geboren und 3200g, also 51perzentile. Er hat nur leider vom 8Monat bis jetzt nur 7cm zugelegt. Ich mach mir halt immer Vorwürfe weil er noch immer stillt, wir verspätet Beikost eingeführt haben,...aber er wollte halt nicht. Und zwingen kann man ja auch kein Kind zum Essen :(
     
  8. Liselotte

    Liselotte Gast

    Zuerst einmal: mit der Beikost und dem Stillen hat das überhaupt nichts zu tun. :hug:Mumi ist nährstoffhaltiger als fast jede Beikost. Eher kannst du es so betrachten, dass dein Zwerg noch stillt WEIL er so klein ist.

    Red wirklich mal in Ruhe mit deinem Arzt. Wie lange man seiner Meinung nach warten kann OHNE dass man etwas verpasst. Wichtig ist, dass eine etwaige Hormonersatztherapie noch während des Wachstums beginnt aber ob es jetzt soooo einen Unterschied macht ob man mit 2, 4 oder 6 beginnt, weiß ich nicht. Und zwischen 4 und 6 sind sie jedenfalls in einem Alter wo sie anfangen zu verstehen und kooperieren. (hat eh oben jemand schön geschrieben)

    Es ist ja nicht nur mit der Untersuchung getan, wenn es HOrmonersatz gibt musst du deinen Zwerg jeden Tag pieksen...



    Es kommt der Punkt wo die Kinder mitbekommen dass sie anders sind. Wo es dann tw. zur Belastung wird und wo sie VERSTEHEN warum die Behandlungen durchgeführt werden. Wenn der Arzt sagt, dass es reicht wenn ihr in einem Jahr wiederkommt, dann würde ich mich daran halten. In einem Jahr vergeht viel Zeit, ändert sich viel.

    Wie gesagt, mein Arzt damals hat zum abwarten geraten und gemeint, er würde eine allfällige Hormonersatztherapie erst mit ca. 6 Jahren starten und die Wachstumsentwicklung war bei meiner sehr ähnlich wie bei euch.
     
  9. pez3003

    pez3003 Teilnehmer/in

    Zumindest die Sorge wegen des langen Stillens und der späten Beikost möchte ich dir nehmen. Da gibt sicher keinen Zusammenhang, es gibt viele Kinder die nicht der öst. Norm (also den Empfehlungen nach) gemäß "gefüttert" werden. Auf der ganzen Welt gibt es unterschiedliche Ansätze wie lange gestillt wird, wann Beikost eingführt wird und was dabei angeboten wird. Wie du selber schreibst, du kannst ein Kind nicht zum Essen zwingen, sollst du auch nicht.

    Die Nährstoffversorgung ist sicher ausreichend mit dem Stillen, das hat nichts mit dem Wachstum zu tun. Dann müsste man ja automatisch annehmen, dass gute Esser gleich automatisch viel größer werden. Was sicher nicht stimmt, manche werden einfach dicker und sind trotzdem durchschnittlich groß. Es gibt sehr schlechte Esser, die auch - trotz Milchpulver und Beikost - dünn und/oder klein sind.

    Errechnen kannst du die zu erwartende Größe sowieso erst mit entsprechenden Befunden. Ich würde diese Grunduntersuchungen schon jetzt machen, wobei dir klar sein muss, dass es unzählige Formen von genetisch bedingten Wachstumsstörungen (Kleinwuchs) gibt, deren Austestung meistens sehr kostspielig ist, da übernimmt die Krankenkasse nur einen Bruchteil. Aber wie gesagt, es kann dich beruhigen, du kennst dann seinen Status und ihr könnt - falls es doch Mängel gibt - reagieren und eventuell substituieren (B-Vitamine, VitD usw.). Falls eure Überweisung das nicht abdeckt, solltest du schauen, dass das noch dazu gemacht wird, eventuell also auch einen Harnbefund andenken.

    Die Blutabnahme und Infusion ist sicher nicht schön, aber es ist nur ein Stich und dann gewöhnt er sich sicher auch bald an die Nadel. Dass sich Kinder dabei aufführen und sehr unglücklich sind, das weiß das Personal ja, Hauptsache du bist dabei und kannst trösten. Oft haben diese Infusionen einen appetitanregenden Effekt, euer Endokrinologe würde euch nicht überweisen, wenn er nicht Handlungsbedarf sehen würde - ich würd es nicht aufschieben.
     
  10. Liselotte

    Liselotte Gast

    Der Endokrinologe hat gesagt, dass man seiner Meinung nach noch abwarten kann...
     
  11. pez3003

    pez3003 Teilnehmer/in

    Aber sie haben ja eine Überweisung bekommen. In einem Jahr ist eine Blutabnahme genauso unlustig, aber nachdem diese Untersuchung dann sowieso jährlich erfolgt, hätten sie dann schon einen Befund auf dem man aufbauen kann.

    Und eben wenn sich eine Mutter Sorgen um den Ernährungsstatus ihres Kindes macht, dann kann man mithilfe der Blutuntersuchung zumindest das ausräumen oder zeitgerecht reagieren. Es gibt doch nichts das mehr nervt als ständig zu hören "na gib ihm doch was Gscheites zu essen, kein wunder, der Arme isst ja nix, mach ihm doch Grießkoch , usw. usf."
     
    pez3003, 10. Juli 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 10. Juli 2016
    #11
  12. Liselotte

    Liselotte Gast

    Das Kind ist dann 1 Jahr älter und verständiger. Außerdem wer weiß ob die Untersuchung in einem Jahr noch notwendig ist.

    Mein Arzt hat damals auch gesagt, wenn ich darauf bestehe überweist er mich natürlich ;)
     
  13. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Deine größte Sorge ist momentan die Blutabnahme, stimmts? Versuch deinem Sohn ein bisschen Sicherheit zu vermitteln und erzähle ihm spielerisch " wie die Autobahnen im Körper funktionieren" Mach ne kleine Geschichte draus.
    Den Rest lege bitte in die Hände der Ärzte, die die Untersuchung machen.


    Hier wurde schon gesagt, es gibt die Emla Salbe ( bei den Kindern wird die als Zaubersalbe benannt). Die betäubt die Einstichstelle und dein Sohn wird nichts merken:)

    Es ist nicht böse gemeint, aber in den meisten Fällen sind es die Eltern, die ihre Unruhe auf die Kinder übertragen, viel zu viel reden und das Kind damit noch panischer machen.
    Versuch eine " normale Sache" draus zu machen. Das schafft ihr schon:hug:
     
  14. Daol1986

    Daol1986 Teilnehmer/in

    Ja stimmt die blutabnahme macht mir am meisten Sorgen. Kein Wunder ich mag es ja auch nicht besonders.
    Ich denke ehrlich das wenn ich warte sich die Sache nur aufschiebt und ich dann noch ein Jahr im Ungewissen bin. Der Arzt hat gar nicht gedrängt er meinte es ist meine Entscheidung.
     
  15. Daol1986

    Daol1986 Teilnehmer/in

    Danke an alle :hug:
     
  16. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Dann solltest du jemanden bitten, der in der Situation mehr Ruhe ausstrahlen kann. Das ist nicht schlimm und du kannst vor der Tür warten.
    Das ist meist hilfreicher!
     
  17. Daol1986

    Daol1986 Teilnehmer/in

    Das ist eine gute Idee!!!
     
  18. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ist das wirklich nur eine einmalige Blutabnahme?

    Es gibt nämlich auch oft Stimulationstest die ein paar Stunden dauern. Dh. Blutabnahme, dann Infusion, dann noch ein oder zweimal Blutabnahmen...
     
  19. alwi

    alwi working mum
    VIP

    Wenn das so ist machen sie es mit dem venflon, das heißt einmal stechen reicht.
     
  20. Lynja

    Lynja Teilnehmer/in

    Ja, über den Venflon, der bei der ersten Blutabnahme gelegt wird und über den dann die Infusion verabreicht wird werden später auch alle Blutabnahmen durchgeführt. Und das sind beim Stimulationstest einige.

    Ich hab versucht, das oben in meinem Beitrag eh zu beschreiben.

    Die Emlasalbe beim ersten und einzigen Stich betäubt zusätzlich die Haut und der Stich selbst ist nicht wirklich schmerzhaft. Schlimm ist die Angst, möglicherweise durch ängstliche Eltern verstärkt. Da ist es vielleicht wirklich besser, eine entspannte Vertrauensperson des Kindes dabei sein zu lassen und die auch schon im Vorfeld mit dem Kind reden lassen.
     

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