1. lucy777

    lucy777 Gast

    aus einem anderen thread - es ging um großeltern - habe ich folgende frage mitgenommen:

    was ist für euch "dreinreden"?

    also der wunsch nach aktiven, interessierten, zugewandten und verfügbaren großeltern ist ja da - aber wer keine hat, hängt ein trotziges

    "na wenigstens redet uns keiner drein"

    an.

    aber wie geht das zusammen? wie kann man sich für sein enkelkind engagieren, anteil an allem nehmen und da sein, wenn man gebraucht wird - aber eine meinung - auch mal gegen den standpunkt der eltern - oder etwas "besser wissen" - das ist dann schon ein mittelschweres vergehen?
    ohne beachtung des inhaltes - einfach weil´s ein "dreinreden" ist?

    ich lese sehr aufmerksam hier mit, und v.a. erst- und jungmütter fallen mir durch eine gewisse vehemenz auf - da ist schon das neugeborene sehen wollen eine massive grenzüberschreitung, da muss es gar nicht der bissen schwarzwälder kirsch für das krabbelkind sein.:)

    für mich passe es irgendwie zum frauentag - dieser stacheldraht zwischen den generationen.
     
  2. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Schwierig....

    Ich finde, "dreinreden" hat einen sehr negativen Beigeschmack.... und wird wohl auch so interpretiert/empfunden....

    Hingegen "sich einbringen, Ideen, Tipps, Rat anmerken, ohne es aufzudrängen und auf Umsetzung zu pochen" ist sozusagen irgendwie konstruktives Zusammenspiel :).

    Der Grat kann wohl schon sehr schmal sein zwischen "mit erhobenem Zeigefinger auf etwas hinweisen ("das ist falsch!"), oder "anmerken, dass es auch noch andere Wege, Möglichkeiten gibt"....

    Die Entscheidung muss einfach den Eltern überlassen werden und - wenn auch nicht immer für gut befunden - akzeptiert werden....

    Glücklicherweise hat das bei uns in der Familie immer sehr gut geklappt und war nie ein Problem, was das Einmischen betrifft :)

    Wobei es sicher eine wesentliche Rolle spielt, wie das Verhältnis Mutter-Tochter (Oma -Mutter) bzw. das selbe auch väterlicherseits, generell schon von früher her vorbelastet ist, oder auch nicht....

    lg Asterix
     
  3. hejoka

    VIP

    Es geht bei dem Konflikt meines Erachtens nicht um sachliches, sondern ist vorwiegend emotional geprägt.

    Ist die Beziehung respektvoll und wohlwollend, wird es nicht als "Angriff" oder Konflikt wahrgenommen, sondern als Anteilnahme.
    Gibt es eh schon emotionale Spannungen, dann wird Alles und Nichts als Einmischung gewertet werden.

    Zwischen den beiden Polen gibt es ganz viele Abstufungen, die auch sicher von der jeweiligen Tagesverfassung abhängig sind.

    Gruss
    Manuela
     
  4. Chania

    PLUS + VIP

    Ein wahnsinnig schweres Thema. Eine Gratwanderung für beide Seiten.

    Als dreinreden empfinde ich:

    bewusst gegen die Wünsche der Eltern handeln
    vor dem Kind oder anderen Verwandten die Eltern maßregeln oder sie als unfähig hinstellen
    ständig Vorhaltungen (getarnt als gute Ratschläge) machen
    alles besser wissen ungeachtet dessen, dass sich in den letzten 40 Jahren vl. was geändert haben könnte
    etc.

    Meine Mutter war eine grottige Oma. Sie hat überall ihren Senf dazu gegeben, war meinem Kind gegenüber streng, unnachgiebig und grausam. Auf mich hat sie ununterbrochen eingeredet, was ich nicht alles wie machen muss. Lass sie schreien, gib nicht immer nach, die tanzt dir bald auf dem Kopf rum, Du verziehst sie total, scheiß Dich nicht immer wegen dem Essen an - solche Sätze habe zur Genüge gehört. Und nichts davon ist wahr geworden.

    Die Ersatzgroßeltern meiner Tochter sind dagegen super. Ich habe mich nie eingemischt, wenn die "Oma" das Kind hinten und vorne verwöhnt hat, wenn sie bei ihnen übernachtet hat. Soll sie machen, das Kind kennt den Unterschied von Oma und zu Hause. Dafür hat sie meine Regeln nie gebrochen (es gab meinerseits Vorgaben das Essen betreffend, aus gesundheitlichen Gründen).

    Ich weiß aber auch, dass ich als Jungmama oft überfordert war und mir statt "mach dies, mach das, Du MUSST das und das so und so machen" einfach nur Hilfe erhofft hatte. Ein "geh schlafen, ich schau auf die Kleine" wäre mein Highlight gewesen. Andererseits haben die Hormone auch dazu geführt, dass ich sehr auf das Kind bezogen war und mir nichts vorschreiben lassen wollte. Ich sag ja, schwierig.

    lg
    Chania
     
  5. wuzimaus

    wuzimaus Teilnehmer/in

    Also für mich besteht ein Unterschied zwischen : seine Meinung abgeben und dreinreden (beides erlebt - kein Vergleich).
    1. macht der Ton die Musik : es klingt anders wenn ich sage - du mir ist aufgefallen die kleine hört irgendwie schlecht, hast du das auch schon bemerkt?
    oder
    die Kleine ist schwerhörig, du must sofort zum Arzt mit ihr, wer weiß was da ist da muß ma was unternehmen,bla,bla,.. wenns ihr nix bemerkts, muß ich als Großmutter was unternehmen, weil sonst gschicht ja nix,...

    Die zwei Aussagen kenne ich (zu einem anderen Thema aber in etwa so formuliert - früher und heute nach einem Streit und einer Aussprache.)

    2. es ist ein Unterschied ob ich : a) einen Vorschlag mache z.b. ich hab da was tolles gesehen, das wäre ideal für euch, dort und dort könnt ihr euch das anschauen, wenns euch interessiert
    b) das brauchts ihr unbedingt, ich habs gleich mitgenommen, weil ich finde ihr brauchts das und basta

    Macht auch einen gewaltigen Unterschied, wie ich finde. Bei ersterer Aussage werde ich mir das sicher mal anschaun, bei zweiterer bin ich erst mal sauer.

    3. etwas tun, wo sie genau wissen, man will das nicht: zb. einen Raum verändern (während unserer Abwesenheit tapezieren, obwohl wir vorher recht deutlich kommuniziert haben, das wir eine originelle Wandgestalltung wollen, aber noch auf eine Inspiration warten) mit den Worten: ihr hättets noch ewig braucht dazu (es handelte sich nicht um eine Wohnraum, sondern ein Kellerstüberl)
    oder etwas kaufen, wo sie genau wissen wir als Eltern wollten das dem Kind Kaufen (da gibts unzählige Beispiele), wenn sie was kaufen wollen, hab ich ja nix dagegen aber jeweils das eine spezielle Stück wollte ich aussuchen und habe das auch vorher kundgetan. Der lapidare Kommentar: wenn ma schon unterwegs san, ham wirs gleich mitgenommen
    oder dem Kind provokant Dinge erlauben, wo sie wissen ich lehne das total ab, einem 10jährigen Alkohol (Hugo, Sekt,...) anbieten, ...
     
  6. lucy777

    lucy777 Gast

    puh....
    deine beispiele sind schon weit jenseits von dem, was man akzeptieren kann.
    das sind massive grenzüberschreitungen:eek:
    tut mir leid, dass ihr das so erleben habt müssen.

    eine ähnliche geschichte kenn ich aus dem entfernteren bekanntenkreis:
    sohn kauft ein haus, auf dem grund stehen alte bäume.
    der vater findet, die machen nur mist und nehmen das licht weg - und fällt die bäume während eines urlaubs des sohnes, wo der vater haus und garten betreut hat....:eek:
     
  7. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    chania hat es gut zusammengefasst, mmn

    und gerade bei erstmüttern/jungmüttern sollte man Verständnis haben, wenn sie nicht sofort mit allem überfallen werden wollen, gerade in der zeit, in der sie und das Kind zusammenfinden und für beide einen gangbaren weg finden wollen.

    so wie chania schreibt, wäre für viele einfach ein "leg dich nieder, ich geh mit Kinderwagen/trage/.. raus und lass dich schlafen" schon der Welthit.
    von Freundinnen kenn ich aber eher die variante "ich komm morgen zum essen zu euch" (inkl. Bedienung durch die eh schon fix und fertige jungmutter) wo dann nur erklärt wird, wie es besser laufen kann.

    wenn die großis sich liebevoll einbringen, in normalem ton (nicht "nur wir wissen wie es geht, weil wir haben dich/deinen mann ja auch großgezogen") glaube ich nicht, dass jemand etwas sagt, wenn es nicht 1:1 so läuft, wie es die Eltern gerne hätten.

    ich hoffe, ich werde eine großmutter sein können, die sich nicht aufdrängt und nicht besserwisserisch rüber kommt:eek:
     
  8. wuzimaus

    wuzimaus Teilnehmer/in

    Danke, ja lustig wars nicht, aber nach einem Riesenkrach (vor ca 5 Jahren) und einer (von mir angebotenen) Aussprache wo ich das mit Schwiegermutter ausdiskutiert habe (mit Schwiegervater kann man nicht reden) und wir beide gesagt haben was nicht passt , ist es viel besser geworden und ich geh sie auch lieber besuchen als noch vor ein paar Jahren.
    Es war kurz vor einem Kontaktabbruch, aber da ich wusste sie liebt die Kinder und mein Mann nur seine Eltern, als verwandte hat, wollte ich ihnen noch eine Chance geben und die hat sie genutzt und eingesehen, das Tipps gerne gehört (und twl. angenommen) werden, im Gegensatz zu Befehlen und Zwangsbeglückungen.
     
  9. Minayla

    VIP

    ich denke, es kommt immer auf das umfeld an. ich habe das glück, dass ich sehr respektvolle eltern habe, die sich extrem liebevoll um ihre enkelkinder kümmern.

    wir haben eine art agreement ... sie dürfen, wenn die kinder bei ihnen sind, erziehen, wie sie mögen. da nehme ich in kauf, dass sie sich vielleicht ungesünder ernähren, länger aufbleiben dürfen, mehr fernsehen dürfen, ...
    meine kinder konnten das schon recht früh unterscheiden, was bei wem geht. ich akzeptiere, dass es da haus meiner eltern ist und hier ihre regeln gelten - auch für meine kinder (und auch, wenn mir manches mal nicht so passt).
    dafür habe ich die gewissheit, dass meine kinder immer willkommen sind, sie auch mal einspringen, wenn ein kind spontan krank wird etc. (und ich bin SEHR dankbar darüber).

    meine eltern - speziell meine mama - gibt mir auch immer mal ihre sichtweise der dinge. und oft genug frage ich sie auch um rat, wenn ich eine außensicht auf problemsituationen brauche.
    allerdings (fast) immer, ohne sich mir aufzudrängen und sie schafft es irgendwie, dass ich mich nicht bevormundet fühle.

    als meine schwiegermutter noch lebte, konnte sie das nicht ganz so gut. sie kritisierte oft, dass ich zu lange stillen würde und solche dinge ... das konnte ich damals sehr schlecht annehmen, noch dazu, weil ich den eindruck hatte, dass sie aufgrund der räumlichen entfernung sich gar nicht so ein bild von der situation / den kindern machen konnte.

    also ja: ich finde, großeltern, die sich um ihre enkelkinder kümmern, dürfen und sollen ihre meinung sagen, sollen MITreden. allerdings müssen sie auch akzeptieren, dass die sichtweise der eltern nicht zwingend gleich ist und die letztlich trotzdem das letzte wort in der erziehung ihrer kinder haben.
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast

    die meisten mütter wollen das.

    aber wo ist für dich die grenze?
    ok - spazierengehen und die mutter kann ein bissl schlafen.

    willkürliches beispiel:
    sie findet, das kind braucht keine haube - du hältst aber ein geschütztes köpfchen für ganz wichtig.
    sagst du das dann?
    lässt du das kind gegen deine überzeugung ohne haube?
    steckst du heimlich eine ein und ziehst sie dem kind über und vorm heimkommen wieder ab?

    ich glaube, dass die guten vorsätze oft vorhanden sind - aber im RL es an kleinigkeiten scheitert.
     
  11. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    also gerade das Haubenthema ist bei uns ein spezielles
    meine Kids sind beide (wahrsch. wegen mir:eek:) sehr darauf konditioniert immer etwas am kopf zu haben
    Junior hat das jahr um immer was auf (Haube, kappe, sonnenkappe, Sonnenhut,beanie..)
    mini wollte anfangs nicht, seit sie ca. 2 ist, ist sie auch durchgehend behütet

    ich würde versuchen zu fragen, warum nicht (wenn wir jetzt von neugeborenen/babies sprechen)
    da halte ich es durchaus für notwendig
    wenn aber 100% widerstand, richte ich mich danach
     
  12. wuzimaus

    wuzimaus Teilnehmer/in

    Da kommt es für mich darauf an, wie wichtig mir das ist:

    zb. Honig im ersten Lebensjahr - bekam ich zum hören: früher hat das auch keinem geschadet, ich habs
    mit Argumenten versucht, geholfen hat dann nur mehr : aber die Babsi
    (meine Schwester auf die sie große Stücke hält) hat das auch gesagt. - da
    es hier gefährlich werden kann, ist das für mich eine Grenze, die nicht
    überschritten werden darf.

    Bei deinem Beispiel Haube: wenn ich als Mutter sage das Baby braucht keine und sie meint oja, würde ich nachgeben (außer sie besteht auf eine Winterhaube bei 30 Grad) weil das kann dem Baby nicht schaden.
    Sprich alles was keine Gefahr für Leib und Leben bedeutet ist diskutabel und da war ich sowieso nie kleinlich, auch wenn ich nicht begeistert war.

    Zum Vergleich - Honig am Schnuller - NOGO
    Mohn am Schnuller - NOGO
    Zucker am Schnuller - wenns kein Dauerzustand ist akzeptabel
     

  13. haha, sorry, aber ich seh das grad bildlich vor mir :D

    oma verlässt mich dem unbehaubten kind das haus, sobalds um die ecke ist, ziehts die heimlich eingepackte haube aus dem sackl und ziehts den kind an und bei der letzten hausecke, bevor sie für die mutter wieder sichtbar wird, kommt die haube wieder runter :D:D

    keine ahnung, wie ich es machen würde, vielleicht einfach sagen "ok, keine haube, ich nehms aber mit, sollts kälter werden, oder der wind stärker werden, ist das okay?" - und davon ausgehen, dass es für mutter so in ordnung ist (für mich wärs das, sowohl als mutter, als auch als (schwieger)tochter)

    bzgl dreinreden - ich werde natürlich alles besser machen als meine (schwieger)mutter ;);)

    nein, keine ahnung, ich denk ich werds gleich machen, wie ich es bei der erziehung meiner kinder gemacht hab, ich such mir etwaige kriegsschauplätze aus, wo ich dann die diskussion suche und bei den anderen denk ich mir meinen teil und sag nichts

    beim thema fernsehen, süßigkeiten und co (also die klassischen "da krachts") hoff ich, dass wir einen mittelweg finde, wobei ich fix keine oma sein werde, die die kinder mit kiloweise süßigkeiten vollstopft, aber was kleines, feines gutes wirds sicher geben (sofern keine allergien o.ä. vorhanden sind)

    und ich könnt mir auch vorstellen, wenn ich 2,3 stunden mit dem/den enkelkind/ern gespielt hab, dass wir uns (ok, MIR) eine halbe stunde auszeit vorm fernsehen gönnen, bevorzugt irgendwas, was ich selber auch gut aushalte :D

    ich fürchte mich ja vor meiner potentiellen schwiegertochter wesentlich mehr, als vor meiner tochter - bei der weiß ich, bzw kann ich mir gut vorstellen, wie sie das thema kindererziehung und omaerziehung angehen wird, aber bei der "noch unbekannten fremden" weiß ich das nicht - ein bissl "angst" hab ich schon, dass die womöglich so ganz anders ist, als ich/wir, auch wenn ich natürlich hoffe, dass sich mein sohn für eine frau entscheiden wird, die so ist wie er ;)
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast

    das wäre auch mein zugang - denn wenn man mir ein kind anvertraut, muss man mir auch zutrauen, dass ich abschätzen kann, wann es eine haube braucht. auffassungsunterschiede eingeschlossen, auch das muss man mir zugestehen. ICH kann es ja um die ecke zugig finden.
     

  15. ja, eh, wenns jetzt nicht bei 30° im schatten eine wollhaube ist, wäre mir das thema auch relativ egal - zumal sich das problem eh schnell von selber löst, sofern meine enkelkinder meinen kindern nachkommen, da waren sämtliche kopfbedeckungen (ebenso wie socken) innerhalb kürzester zeit vom kopf - die mochten nie irgendwas aufsetzen

    meine mutter war immer die mit "setz ihnen was auf, es ist ihnen sicher kalt" - tja, das konnte sie dann gern mit dn kindern selbst ausdiskutieren

    wir, meine mutter und ich, haben heute noch die dauer-diskussion schal :D

    jedesmal wenns mich sieht (wenns draußen kalt ist) erklärt sie mir, wie wichtig und gesund ein schal ist - blöd nur, dass ich schals hasse seit ich denken kann :)

    ich war so ein kind, das mit handschuhen, schal und mütze in die schule geschickt wurde und kaum war ich außer sichtweite, wanderten alle 3 in die schultasche - hin und wieder hab ichs vorm heimkommen wieder rausgeholt, meistens hab ich aber nimmer dran gedacht ;)
     
  16. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    rezepte gibts da leider keine, ist mmn totale gespürsache.
    und auch omas haben einen kleinen hormonschub beim (ersten?) enkerl und sind da nicht immer ganz "zurechnungsfähig". frischgebackene mütter sowieso ;)

    ich glaube, es kommt sehr auf den anfang an. ist der karren erstmal im dreck, dann ist alles falsch, wird jedes wort auf die goldwaage gelegt. also mein vorsatz ist, dass ich schon in der wochenbettzeit "ideal" agiere und da meine eigenen gefühle aufs erste ein bisserl hintenanstelle. also helfen, wenn hilfe erwünscht ist, aber nichts an mich reißen. mich zurückziehen, wenn ruhe gebraucht wird. ratschläge nur auf nachfragen, ansonsten lob und bewunderung fürs baby, für die jungeltern. einfach positive vibes als basis, das find ich ganz wichtig.
    eine oma, die in den kreissaal stürmt, das baby an sich reißt und nicht wieder hergibt, hat in der situation vielleicht die "übermacht", kriegt die rechnung aber später. was natürlich nicht heißt, dass man sein enkerl nicht besuchen soll, aber ich werde da ganz zu beginn recht "devot" sein, damit alles auf die richtige spur kommt.
    je mehr sich mütter von ihren kindern lösen im laufe der zeit, desto mehr brechen die omazeiten an. wenn ich schon erwarte, dass der säugling die ganze zeit bei mir ist, dann werde ich in den meisten fällen unwillen damit erzeugen.
    man muss da auch ein bisserl warten können, selbst wenn es schwer fällt.

    ich hab null problem mit mehr verwöhnen als zuhause von großelternseite. das ist eh irgendwie logisch und gut so. aber die letzte instanz sind die eltern. also wenn das kind kurz vorm speiben ist (und man kennt sein kind ja und kann das einschätzen), dann sollte man auch mal nein sagen können zum 4. stück kuchen. wenn dann die oma das nicht akzeptiert, dann wirds schwierig. sobald eltern anwesend sind, sind sie auch als solche zu akzeptieren. sind die kinder mit den großeltern allein, sieht die sache anders aus. manche großeltern können das nicht "umstellen", die glauben dann, eltern UND enkel sind jetzt IHRE kinder und sie die oberste instanz. das ist eine grundsatzeinstellung, die man schwer rauskriegt aus leuten und die dauerhaft zu konflikten führt.
     
  17. Silent

    Silent Teilnehmer/in

    Das erste Jahr mit meiner Tochter war für mich teilweise auch "schlimm".

    Ich war immer auf den Standpunkt "Von DER lass ICH mir sicher nix dreinreden"

    Und so hab ich auch lapalien als Angriff empfunden. :eek: Auch solche Dinge, die total unnötig waren.

    Heute denk ich mir, was wäre denn dabei gewesen, wenn ich einfach zugehört hätte und mir meinen Teil gedacht hätte.

    Ich glaube, aus heutiger Sicht, mit meiner heutigen Erfahrung, werteeinstellung und meinem heutigen Wissen fände ich es total spannend, mein Baby so zu wickeln wie es meine Schwiegermama bei meinem Mann gemacht hat. So als beispiel. Früher hab ich mir gedacht, die spinnt, das macht heute keiner mehr usw.

    gerade bei der schwiegermutter gibt es so einige dinge die mich ärgern. sie wettert so aus prinzip gegen die frauen ihrer söhne. die sind eigentlich immer schlampig und bei denen daheim schauts aus, die san eh in der karenz und machen nix usw.

    sowas überhöre ich. wer meine wohnung besichtigen will soll sich einen termin ausmachen, wer mich besuchen will muss über die 2 barbies am wohnzimmertisch hinwegsehen können.

    Meine eigene mutter ist allen gegenüber wohlgesonnen. ich glaube, wenn überhaupt, denkt sie sich ihren teil, sagen tut sie eigentlich nie etwas.

    Ja gut, manchmal will sie mir beim outfit der kleinen "dreinreden" das ist aber weder dramatisch noch garstig. Kleidung die meiner mama gefällt, hat sie meiner tochter immer selbst gekauft. ALs baby hatte ich die wahl ob ich ihr das anzieh oder nicht bzw war es mir ziemlich wurscht, soll mein babykind doch rosaglitzerblingbling anhaben, wen interessierts schon?

    Heute hat meine tochter die wahl und das meiste was von oma kommt ist erstmal cool genug für sie.

    Ansonsten ist meine mama noch super ängstlich und der satz "das ist viel zu gefährlich!" fällt oft von ihr :D da fühle ich mich in meine kindheit zurückversetzt und das erinnert mich immer daran, warum ich in vielen dingen so unsicher bin/war.

    Mein papa ist von der ganz coolen fraktion. Geschenke kauft er nicht, die lässt er mama aussuchen, er erzählt meiner tochter manchmal viele dinge, die sie noch gar nicht versteht oder interessieren, ganz einfach weil sie ihm zuhört haha <3 das find ich ultralieb wenn sie auf seinem schoß sitzt und er ihr dinge erzählt. Daraus ergeben sich aber auch tolle gespräche unter ihnen, mein papa ist sehr schlau, interessiert und belesen und weiß einfach sehr viele dinge - perfekter opa für die ganzen "aber waruuuum?" fragen. Ist ihm nie zu blöd ihr noch 23234 mal zu erklären wieso der himmel blau ist.

    ja, ich glaube ich hab es gar nicht so schlimm erwischt. Die schwägerin ärgert sich furchtbar übner die schwiegermutter. ich mittlerweile gar nicht mehr. im grunde genommen hat sie meine tochter lieb, meine tochter hat sie lieb und ist gerne bei ihr, das zählt im moment mehr für mich.
     
  18. wunschkind2016

    wunschkind2016 aka stella73

    meine schwiegermama ist für mich die absolute traum-oma. sie ist immer voll und ganz hinter uns gestanden, wenn sie was nicht kannte (blw, windelfrei) hat sie sich literatur besorgt und uns gelöchert (im positiven sinne), wenn sie situationen anders gehandhabt hätte, hat sie es sachlich und nie angriffig gesagt (kam seltenst vor) und mit den kindern ist sich unglaublich liebevoll. leider sehen wir uns nur einmal im monat für drei tage :(, aber sie schreibt oft briefe oder ruft an.

    ganz anders meine mama. die hat alles, wirklich alles runtergemacht, geht mit den kindern um, als wären sie beim militär und spielt auch nie mit ihnen. sehen sie deshalb noch seltener und die kinder haben angst vor ihr. sie ist kindergärtnerin....:rolleyes:

    ich glaube, für eine oma vor ort würde ich sicher etwas mehr einmischung in kauf nehmen. aber die chemie muss passen. dass wir alternativer sind in einigen sachen, das müsste schon mitgeteagen werden. meine mama würde die kids auch nicht öfter sehen, würde sie nebenan wohnen. der umgangston mit kindern ist einfach nicht zumutbar für uns.
     
  19. lucy777

    lucy777 Gast

    vielleicht empfinden die "jungen" oft ein unbewusstes misstrauen (will sie uns was reindrücken, glaubt sie uns erziehen zu müssen/können, untergräbt sie unsere autorität vor unserem kind?) und von seiten der alten das ständige sich verantwortlich fühlen einem entspannten miteinander im weg steht.

    verstehen kann ich beide seiten.
     
  20. Haube war ja auch bei uns immer ein Streitpunkt. Und ganz ehrlich? Wenn du meiner Tochter im Kinderwagerl bei 30° eine Haube aufgesetzt hättest, weil dir zugig ist, hättest du mir jedes Mal ein total verschwitztes Kind mit einem Schweißsee im Nacken nach Hause gebracht. Ich ich gebs zu. Das wäre vielleicht dreimal passiert, aber ein viertes Mal hätte ich mich eben nicht mehr auf dein Zugigkeitsgefühl verlassen und es hätte Spaziergänge nur mehr in meiner Begleitung gegeben.

    Zum Thema: Manche Dinge sollte man bei Kindern, die man nunmal nicht täglich um sich hat, einfach mal so hinnehmen, wie sie sind. Zumindest dann, wenn die Eltern eh schon eine Entscheidung getroffen haben. Und genau da fängt für mich dreinreden einfach dann an. Wenn die Entscheidung ob Haube ja oder nein schon getroffen wurde, dann ist das halt so. Angebote machen, ja, Entscheidungen eigenmächtig über den Haufen werfen, nein.

    Mal ein paar Dinge, die ich als dreinreden empfunden habe:

    Kind sitzt immer ohne Jacke im Auto. 1. ist es sicherer und 2. heizen wir eh ein und bis es warm ist gibts eine Decke. Vor jeder Autofahrt meckert Schiemu deswegen. Wirklich immer. Inzwischen ist es schon so, dass ich beim Heimfahren darauf achte, als erstes die Jacke meiner Tochter zu nehmen, damit sie ihr keiner Anziehen kann bevor wir ins Auto steigen. Ich hab sie meinem Schwiegervater sogar schon mit einem "Danke, aber die zwei Schritte zum Auto gehen so" aus der Hand gerissen, als Tochter schon ihre Arme halb drin hatte.
     

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