1. 123Conny

    123Conny Teilnehmer/in

    Eine kurze Frage, viell. kennt ja jemand mehrere Fassungen von dem Buch: Ist die Auflage von 1997 sehr abweichend von den neueren Auflagen?
    Ich habe in der Bibliothek jetzt nur die alte Auflage bekommen...
     
  2. Ich habe keine Ahnung ob sich da was geändert hat, bezweifle es aber eher.

    Ich gestehe ich hab das Buch mehrmals in eine Ecke geschmissen und mich nur darüber geärgert. Letzendlich hatte ich es zu Ende gelesne und bin nicht wirklich schlauer in Bezug darauf geworden, wie ich meine Sohn in den Griff bekomme.

    Ich will das Buch nicht ganz schlecht machen. Es deck schon das eine oder andere auf, dass man sich vielleicht schon gedacht hat, sich aber nicht so recht bewusst war.

    Aber letzendlich kam ich mir nach dem Buch vor, wie eine vollkommen versagenden Mutter. Was ich nach Juul nicht alles falsch mache. :rolleyes:
     
  3. amara

    amara Teilnehmer/in

    Stimme SaraSaphira zu. Mir ist das Buch zu ausholend und zu wenig konkret. Und ich hab den Eindruck, die Eltern sind die Bösen und die Kinder werden immer mißverstanden...
    Vielleicht versteh ich den Autor einfach nicht richtig?
     
  4. 123Conny

    123Conny Teilnehmer/in

    Ich habe jetzt schon so vieles davon gehört, dass ich es mal selber lesen wollte - bin aber noch ganz am Anfang...
    Mir gefällt der Ansatz, Kinder wie einen Erwachsenen zu respektieren und nicht versuchen, meinen Willen aufzuzwingen. Allerdings gibt es oft genug Situationen, wo ich ein Machtwort sprechen muss, da die Kinder nicht auf eine Erklärung reagieren (abgesehen davon, dass meine Kleine überhaupt nicht auf Erklärungen reagiert...), z.B. wenn die Schwester geärgert wird, wenn ich wegen irgendetwas schimpfen muss und meine Große deswegen (auch wenn absolut berechtigt von mir) sofort, weil sie ein Sturschädel ist, gleich eingeschnappt ist und weggeht...
    Naja, sind so einige Sachen dabei. Oder Kind will unbedingt was anderes machen - was verständlich ist - aber leider muss man jetzt zum Arzt oder von einem Ausflug bereits nach Hause (da man sie Kinder sonst nach Hause tragen kann...
    Also höre gerne Meinungen über das Buch, ich finde Jesper Juul interessant (weiß eben noch nicht, ob ich es nachvollziehen kann...)!
     
  5. Torfun

    Torfun Teilnehmer/in

    Ich habe die 5. Ausgabe von 2006. Es steht nichts von 'überarbeiteter Ausgabe' dabei, von daher gehe ich davon aus, dass es noch das Gleiche ist.

    Ich war auch nicht so begeistert von dem Buch. Ich finde es sehr laaangatmig geschrieben und ich finde mich ehrlichgesagt auch nicht in den 'Vorher-Eltern' wieder. Teilweise sind die Beispiele so krass gewählt, dass ich mich am Kopf kratze, was das soll. Die Leute, die so mit ihren Kindern umgehen werden sich nicht durch ein Buch sagen lassen, dass sie es anders machen sollen. Die, die es nicht tun brauchen das entsprechende Kapitel nicht :confused:.
     
  6. susa66

    susa66 Gast

    Hallo!

    ja genau so ist es mir auch ergangen, auch die neueren Bücher sind nicht wirklich besser besonders das Buch "die kompetente Familie" irgenwie wurde ich sehr wütend als ich das las.

    Beim Vortrag in Gleisdorf von Juul (der übrigens total schlecht war, das haben mir auch viele Leute bestätigt) habe ich mir ein neueres Buch gekauft, in der Hoffnung mehr zu erfahren "Grenzen Nähe und Respekt" aber im Grunde ist es nur ein ein Auszug aus dem kompetenten Kind..
    Und vor allem er befasst sich kaum mit Teenagern sondern eher mit Kleinkindern.

    Tja die Juul "Euphorie" ist weg - bei mir zu mindest....
    Besser habe ich das Buch von Linhard Valentin gefunden " Mit Kindern neue Wege gehen" www.mit-kindern-wachsen.de

    LG
    susa
     
  7. sternchen19

    sternchen19 Teilnehmer/in

    ich finde, es sind gute ansätze dabei, allerdings finde ich manches bissl komisch ... zb. dass ich meinem kind nicht sagen soll, dass das bild schön ist, sondern mich nur dafür bedanken soll, weil ich sonst wieder gleich eine beurteilung ausspreche ..

    freut sich das kind nicht, wenn ich sage, dass es schön ist?

    :confused:
     
  8. 123Conny

    123Conny Teilnehmer/in

    Bei der Stelle bin ich gerade! Und gerade das finde ich sehr gut!
    Es geht darum, dass Du es nicht als Lob ausdrücken sollst und damit seine Leistung in den Vordergrung stellst. D.h. er wird sich irgendwann eher über seine Leistung identifizieren und sich erst dann gut fühlen, wenn er etwas leistet.
    Mit z.B. dem Satz: "Danke, ich freue mich, dass Du mir ein bild schenkst" zeigst Du ihm, dass Du siehst, was er macht und Du Dich über sein Tun freust. Dadurch identifiziert er sich nicht über die Leistung, sondern ist zufrieden, so wie er ist.
    Kompliziert zu erklären für mich. War's halbwegs verständlich? Für mich ist das ein sehr guter Tipp für den Alltag, den ich auf jeden Fall übernehmen werde!
     
  9. Also meine Kinder wären todtraurig, würde ich sie nicht loben.
    Wenn meine Tochter beim Wettkampf am Balken das Rad steht, dann gratuliere ich ihr und alle schreien super und klatschen und das ist das schönste für ein Kind.

    Ich finde es sehr wichtig ein Kind zu loben, ihm zu zeigen das es etwas ganz toll kann und das man stolz ist. Und wenn mein Kind ein Bild malt, dann kommt es ganz aufgeregt zu mir, "Mama, mama schau, ist das nicht schön geworden?" Ja klar Prinzessin, das ist wirklich wunderschön geworden.

    Im übrigen kommt das von Maria Montessori und die hat genauso wie Juul ein Rad ab, sorry! Meine Kinder sollen herzliche Kinder werden und ich behandle meine Kinder nicht so kalt und lieblos!
     
  10. hek

    hek vorwiegend heiter
    PLUS + VIP

    4thmummy, das hat doch nichts damit zu tun, kalt und lieblos mit seinen kindern umzugehen :rolleyes:
     
  11. 123Conny

    123Conny Teilnehmer/in

    Nein, das hast Du falsch verstanden, das ist absolut nicht kalt oder lieblos. Ich kann es nicht gut erklären (lese ja selbst grade des Buch und mache mir die ersten Gedanken dazu...) Also bitte, Juul-Experten vor, vielleicht könnt Ihr es besser erklären.
    Ich habe es oft schon gemacht, dass ich nicht sage: "Wow, das machst Du toll!", sondern eher: "Ich sehe Dich und sehe was Du machst und ich freue mich!" (natürlich nicht wortwörtlich...) Ich glaube nicht, dass das Kind (zumindest am Anfang, nach einiger Zeit, wenn man immer lobt, würde das Kind sich sicherlich kränken, wenn man später nicht lobt) unbedingt ein Lob braucht. "Du bist gut!" - nicht "Deine Leistung ist gut!"
    Ansonsten finde ich persönlich die Grundsätze von Montessori und Juul eingentlich sehr gut - "Hilf mir, es selbst zu machen" und "respektiere ein Kind wie einen Erwachsenen". Das ist meiner Meinung nach alles andere als kalt und lieblos.
    Aber wie gesagt, Experten bitte vor, ihr habt bereits mehr Erfahrung darin...
     
  12. vin

    vin another day in quicksand
    VIP

    Für mich wars genau das Richtige (und ich hab eine alte Auflage). Allerdings hab ichs 2. lesen müssen bis mir plötzlich "der Knopf aufgegangen ist" vorher hab ich mir auch gedacht: der schreibt aber einen Käse zam....:eek:

    Es ist etwas umständlich geschrieben, zeitweise fast langweilig aber sobald ich das Gesamtbild (das er vermitteln will) gesehen hab wars leichter. Ich hab meine gesamte "Einstellung" zum Kind geändert.

    Möglicherweise liegt auch daran dass ich schon einen Teenager daheim hab, jetzt denke ich, ich weiß wo ich Fehler gemacht hab und versuche diese zu ändern. grad das "loben" war ein großes Problem bei uns, (sie hat sehr gut gezeichnet und wurde deshalb als Kleinkind sehr viel gelobt, später aber, wenn nicht JEDES Bild in den Himmel gelobt wurde hat sie es total frustriert zerstört...:eek:) aber das heißt ja auch nicht dass ich überhaupt keine Bewunderung für Leistung aussprechen darf.

    Es geht eben nicht darum Kinder "in den Griff" zu kriegen, wer ein Buch dafür sucht ist wirklich an der falschen Adresse.

    123Conny: Immer nur reden ist auch nicht die immerfunktionierende Lösung, hab ich anfangs auch gedacht und bin fast verzweifelt. In "Nein, aus Liebe" schreibt er direkter darüber dass man sich natürlich nicht immer nach dem Kind richten kann.
     
  13. Zerlina

    Zerlina come agnellina
    VIP

    Ich verstehe diese Leistungsfeindlichkeit nicht. Ich finde das neurotisch. :confused:

    Ich habe bei einer Freundin ein bissl in "Die kompetente Familie" reingelesen, empfand es als Müll und habe es wieder gelassen.
     
  14. Persephone

    Persephone Teilnehmer/in

    ich bin leider so erzogen worden, nur wer seine leistung erbringt und ein lob verdient, ist ein guter mensch - ganz schön mühsam, davon loszukommen! weil man sich ohne lob nicht vollwertig vorkommt

    ich glaub, es geht darum authentisch zu sein - also nicht zu loben um der lesitung willen, sondern einfach, weil man sich für/über das kind freut und nicht über die leistung.

    viele beispiele, wo so ganz feine verbale unterschiede drin sind, versteh ich auch nicht, auch nicht beim xten lesen. ich versteh den unterschied bei der formulierung nicht

    ich hab auch beim lesen das buch in eine ecke geschmisssen und gesagt, ma, ich muß total unfähig sein, was meine kinder anbelangt! dann hat das denken wieder aufgehört und das gefühl hat beim umgang mit meinen kindern wieder die oberhand gewonnen. und dann bin ih draufgekommen, he, so weit weg bist du gar nicht von dem was er sagt!

    aber, ein paar dinge sind mir ganz bewußt geworden, die zu meinen grundsätzen gehören - und ich kann mir dabei zuschauen, wenn ich davon abkomme und entsprechend gegensteuern:

    respekt: ich seh mein kind als gleichberechtigten partner in unserer beziehung. natürlich weiche ich davon ab, aber es ist mein grundprinzip. ich seh mich aber nicht als freundin meiner kinder, sondern als mutter, und ich sehe meine aufgabe als mutter darin, zu lenken und zu leiten.

    authentizität: und wenn ich brüll,und mich ärger, ich sollte ich selber bleiben, mein gefühle ausdrücken und nicht irgendwelche eingeübten sprücherl -

    kontakt: das in verbindung bleiben mit dem kind, egal ob ein konflikt ist oder einfach harmonie - ich reagier auf das kind. wenn ich grad viel um die ohren hab, oder mich sehr ärger, komm ich in so eine keppelmaschienrei rein, da merk ich, daß der kontakt weg ist - spätestens am nächsten tag hab ichs wieder - gut ist es, wenn man runter geht auf augen

    grenzen: ich seh es nie als dem kind die grenzen zeigen, in die grenzen verweisen, sondern: es sind meine grenzen, die verletzt werden, oder eben die grenzen der anderen, sei es der bruder, vater, oma, opa, etc. das kinde bewegt sich m raum und stößt dabei an die grenzen anderer.

    ja/nein-klarheit: je klarer ich mir bei einem ja oder nein bin und kein jein der ja/nein, aber... meine, desto leichter ist es für das kind und für mich: beide wissen, woran sie sind, konflikte können leichter gelöst werden bzw. vermeiden werden.

    ich botschaft: "ich will (nicht), daß" ich hab mir das so angewohnt, und das klappt so gut. wenn ich diese ich-botschaft formuliere, nehme ich die last von den schultern des kindes, nehme ich die verantwortung der situation auf mich und bin nochdazu klarer in meinem wollen und in der ja/nein entscheidung

    generell klarheit: es ist besser, knapp und klar zu sagen, was sache ist, als viel herumzureden, oder gut zureden. beispiel: kind schmeißt was runter, eltern wollen, daß das aufgehoben wird. elter 1: geh komm, heb das auf, so können wir schneller gehen und kommen schneller weg zur oma. kind will schon auf "geh komm, heb das auf" reagieren, läßt es aber beim gut zureden doch sein. elter 2: ich will, daß du das aufhebst. aber. jetzt. sofort. kind hebt es auf. das ist für mich klarheit. je mehr herumgeredet ist, desto weniger kriegt das kind die eigentliche botschaft mit- ich schwafel auch gerne und brems mich dann ein.

    geschwister: es ist unglaublich. wenn man konfiktsituationen ansprich, nur anspriht, was der eine will und was der andere, dann ist die luft raus. ich hab das nie geglaubt, jetzt erlebe ich es selber, da beide in dem alter sind, wo das schon möglich ist. nur das ansprechen, was der eine will und was der andere will, das nutzt was!

    ach ja: in den augen meiner kinder seh ich, wenn ich mal wirklich danebengehaut hab. wenn ich sie verletzt habe und ihre grenzen überschritten habe, sehe ich das in ihrem blick. der ist dann ganz anders, und ich weiß - hups, das war es jetzt absolut nicht, da hab ich was wiedergutzumachen!
     
  15. Zerlina

    Zerlina come agnellina
    VIP

    Es ist schlimm, wenn Kinder NUR für ihre Leistungen Anerkennung erfahren. Es ist ganz und gar nicht schlimm, wenn Kinder AUCH für ihre Leistungen Anerkennung erfahren. Wenn ein Kind bedingungslose Liebe und Wertschätzung erfährt UND zusätzlich auch für Leistungen gelobt/belohnt wird, rennt es mMn genau richtig.
     
  16. vin

    vin another day in quicksand
    VIP

    @Persephone

    jedes Wort hätte von mir sein können, danke fürs Schreiben
     
  17. Zerlina

    Zerlina come agnellina
    VIP

    Mir ist das mit dem "gleichberechtigten Partner" völlig unklar. Wie definierst du "gleichberechtigter Partner", wenn man sich dann doch bei einem Kind als leitende Figur sieht und mit ihm im Befehlsjargon spricht?
     
  18. Persephone

    Persephone Teilnehmer/in

    ich versteh lob nicht nur für eine leistung sondern auch als wertschätzung des kindes an sich. und in dem sinne spricht juul ja dann nicht gegen lob.

    dieses "hey ich seh dich", was er anspricht, ist für mich auch ein lob - ich seh das kind und seine leistung als ganzes.

    bsp: mein sohn macht zum ersten mal einen purzelbaum, meine reaktion: hey, du machst ja einen purzelbaum, ich hab gar nicht gewußt, daß du das schon kannst! in dem fall ist es für mich ein lob des purzelbaumes an sich, der lesitung und des kindes. und ich sage nicht: hey, du kannst den purzelbaum aber gut! damit werte ich, ich vergleiche letztendlich die leistung mit der anderer kinder oder den anderen leistungen des kindes.

    das ist für mich der unterschied: die wertung. natürlich sagt man: hey, das hast du toll gemacht, super etc. aber ich will nicht die leistung in den vordergrund stellen.

    überhaupt bin ich ein mensch, der wettbewerb nicht mag. schon ind er schule im trunen hab ich mir immer gedacht, sowas blödes, diese wertung, der wettbewerb, der bringt eigentlich einen keil in die gruppe.

    und lob aussschließlich für leistung hat für mich eben mit wettbewerb und vergleichen zu tun!
     
  19. fst

    fst Gast

    Ich habe diesen Teil nicht als Leistungsfeindlichkeit wahrgenommen, sondern hauptsächlich als Empfehlung mehr auf die genaue Kommunikation zu achten. Denn in der geschilderten Situation (Kind hat für Mutter Bild gemalt und überreicht ihr dies wenn sie nach hause kommt, so weit ich mich erinnern kann) freut sich die Mutter ganz unabhängig von wie gut die Zeichnung tatsächlich ist. Sie freut sich eben weil ihr Kind es für sie gemacht hat. Und Juuls Empfehlung ist genau das zum Ausdruck zu bringen anstatt reflexartig die Leistung, um die es ja gar nicht vordergründig geht, zu loben. Also einfach genauer zu kommunizieren. So habe ich das verstanden und ich versuche schon mehr darauf zu achten.
    Also sag ich in der Situation schon "It makes me really happy that you made this for me, thank you" anstatt "Hey, that's really good". Auch empfinde ich ihre Zeichnungen ehrlich gesagt nicht als Leistung, wobei ich schon manchmal Aspekten davon lobe.
     
  20. doodle

    VIP

    ich weiß leider nicht, welche ausgabe ich mir damals ausgeliehen habe, aber jedenfalls war ich begeistert. man muß sich halt die grundaussagen herausfiltern, aber immer noch hundertmal einfacher zu lesen als die gordon-selbstbeweihräucherung. und ich kann nur sagen, ich fahre bei meinem sohn (mittlerweile 3 und durchaus nicht einfach zu handhaben) super mit den anregungen, die ich mir von gordon und juul mitgenommen habe.
    in allen anderen juul-büchern stand dann dasselbe noch ausführlicher drin, soweit stimme ich mit den kritischen vorschreiberinnen überein.
     

Diese Seite empfehlen