1. Ich bin zur Zeit ein bißchen in der Zwickmühle. In der Klasse bzw. im Hort meines 6jährigen Sohnes sind Windpocken aufgetreten, er hat sich bis dato nicht angesteckt.

    Außer gegen Windpocken ist er – wie empfohlen – gegen alles geimpft.

    Ich selber hatte Windpocken mit ca. 14 und habe die Krankheit als vergleichsweise "angenehm" empfunden, bei jeder Angina oder Halsentzündung hatte ich stärkere Schmerzen und Beschwerden.
    Ich habe damals gesagt, dass ich lieber öfter Windpocken hätte, dafür sollte Angina eine einmalige Kinderkrankheit sein.

    Meine Gedanken sind diese: wenn wir nun auch gegen Windpocken impfen, muss mein Sohn sein ganzes Leben lang immer wieder auffrischen, denn je älter er wird, desto mehr muss man mit Komplikationen rechnen.

    Wenn er die Windpocken bekommt, hat er im Normalfall für immer Ruhe. Doch was, wenn er – anders als ich – einen schweren Verlauf hat?

    Irgendwo habe ich gelesen, wenn ein Kind bis 9 keine Windpocken hatte, sollte man impfen.

    Zu einer "Windpocken-Party" (falls es sowas tatsächlich gibt), würde ich nicht gehen, aber dem Schicksal seinen Lauf lassen oder doch impfen.... bin für jeglichen Rat bzw. Erfahrungsberichte dankbar!
     
  2. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Und was ist mit Gürtelrose? Die kann er nach einer Wildinfektion bekommen, aber nicht nach der Impfung.
     
  3. alwi

    alwi working mum
    VIP

    Ich kenne nur die Empfehlung zu impfen bevor Kind in den kiga kommt. Von neun Jahren habe ich noch nichts gehört.

    Soviel ich weiß ist immer wieder auffrischen auch nicht nötig.
    Zweimal impfen sollte reichen.
     
  4. MMD3

    MMD3 Teilnehmer/in

    Hallo, hier dieselbe Frage: Feuchtblattern im Kindergarten unseres 3-Jährigen; dies scheint die einzige Impfung zu sein, bei der sogar viele Kinderärzte nicht sicher sind ob sie Sinn macht... ich tendiere gerade dazu, die Impfung schnell zu machen, weil ich keine Lust auf Pflegeurlaub habe bzw. uns das grad ganz schlecht reinpasst; andererseits habe ich dann schon ein schlechtes Gewissen, sollte dies der einzige Grund sein :orolleyes: , denn so schlimm sind Feuchtblattern ja nun wirklich nicht. Kann mir jemand belastbare Fakten sagen, warum es besser/schlechter ist zu impfen als die Krankheit durchzustehen (abgesehen davon dass es lästig ist, eine Woche zu Hause auszuharren) ?
    Danke, lG Mary

    PS achja: er hatte noch keinen Kontakt, da er über Ostern nicht dort war; wenn er morgen erstmals in den Kiga kommt und die Wahrscheinlichkeit ist *hoch*, dass er da gleich mit Viren beglückt wird, wie lange haben wir dann Zeit zu impfen? Muss es morgen sein, weiß das wer?
     
  5. Zimtschnecke09

    Zimtschnecke09 Teilnehmer/in

    Bei unserem Großen gabs die Impfung damals noch nicht (zumindest hatte ich nichts davon gehört) - er hatte die Feuchtblattern und obwohl er sehr hart im nehmen ist, war das definitiv kein Spaziergang. Bläschen im Mund/Hals/Zunge, im Auge, unter der Vorhaut, einfach überall. Wir haben ihn ganzflächig eingeschmiert, es gab keine Stellen ohne Bläschen. Gedauert hats auch weit länger als eine Woche.

    Das wollte ich unserem kleinen ersparen und habe ihn vor Kiga Beginn impfen lassen. Nebenwirkungen hatte er keine. Und ich bin sehr froh darüber, wöchentlich hängt ein Schild im Kiga aus, entweder gehen Feuchtblattern, Läuse oder Scharlach um - bei wenigstens einem davon kann ich mich entspannt zurück lehnen :eek:
    Von nachimpfen habe ich eigentlich auch noch nie was gehört, 2 Impfungen und das wars.
     
  6. MammaDiDue

    MammaDiDue Aktive/r Teilnehmer/in

    Erstens stimmt das schon mal nicht, derzeitiger Stand sind 2 Impfungen.
    Zweitens argumentierst du bei Polio, Pertussis, Tetanus oder Diphterie auch so? Die muss man nämlich tatsächlich alle 10 Jahre auffrischen.
     
  7. MMD3

    MMD3 Teilnehmer/in

    ..genau und wenn die Impfung gegen die Läuse da ist bitte mir ganz schnell sagen ;)...
     
  8. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Meine Kinder sind geimpft und ich bin jedesmal froh darueber wenn ich wiedermal die Schilder sehe.
    Natürlich kann es Impfversager geben, aber ich kann prinzipiell davon ausgehen, dass sie es nicht bekommen.
    Also ich würde impfen.
    Ich hatte die WP mit 13J und habe sie überhaupt nicht als angenehm in Erinnerung, man weiss einfach vorher nicht wie stark der Verlauf sein wird.
     
  9. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Ich würde schon impfen, Kindern mit Windpocken bei zu bringen, dass sie die juckenden Pocken nicht aufkratzen sollen ist m.E. kein sinnvolles Erziehungsziel.

    Und es gibt ja auch Komplikationen - nicht so selten. Üblicherweise bringt das ältere Kind die WP aus der Schule mit und steckt die jüngeren Geschwister an- die erkranken im Schnitt weit schwerer, weil sie weit mehr Viren zu Hause mitbekommen.
    Ab 9 Jhr impfen, das war vor etlichen Jhr die Empfehlung.
     
  10. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    echt? ich möcht da jetzt echt nicht blöd reden aber meine tochter hatte 2 jahre nach der feuchtplatternimpfung eine gürtelrose. sie wurde 2x geimpft... also entweder sie ist ein extremer einzelfall gewesen oder das stimmt so nicht??
     
  11. Ah, da hatte ich wohl eine Fehlinformation - wenn nur zwei Impfungen notwendig sind, spricht das wieder fürs Impfen. Seltsamer Weise wurde das Thema Windpockenimpfung von unserem Kinderarzt nie angesprochen oder explizit empfohlen, obwohl mein Sohn sonst alle Impfungen gemacht hat.

    Ich habe jedoch oft gelesen, dass Kinder trotz Impfung erkrankt sind, nur der Verlauf war leicht... insofern hatte ich den Eindruck, dass die Impfung keinen so hohen Schutz bietet wie z.B. MMR... aber wie gesagt, war zwischen uns und Kinderarzt noch nicht wirklich Thema.
     
  12. Da fällt mir ein, dass ich einen älteren Artikel gelesen habe, der besagt, daß die Windpockenimpfung die Gürtelrose bei nicht geimpften Erwachsenen fördert... und das eine Gürtelroseimpfung empfohlen werden soll... müßte ich aber erst suchen...
     
  13. Bert

    Bert Teilnehmer/in

    Das ist eine Falschinformation.
     
  14. Bert

    Bert Teilnehmer/in

    Der Zusammenhang ist folgendermaßen:

    1) Die Windpockenimpfung führt dazu - wenn sich viele Leute impfen lassen - dass die Windpocken-Wellen seltener auftreten. Weniger Kinder erkranken an Windpocken, es "fliegen" weniger Wildviren rum.

    2) Alle Menschen, die irgendwann Kontakt mit den Windpocken-Viren (Varicellen) hatten - sei es als Krankheit oder über die Impfung – tragen diese Viren schlafend ein Leben lang mit herum. Diese schlafenden Viren können wieder aufwachen und ausbrechen. Dann allerdings verursachen sie nicht mehr Windpocken, sondern Gürtelrose.

    3) Wenn Kinder die Windpocken haben, streuen sie rundum die Viren aus. Das wirkt auf alle Menschen, die schon mal Windpocken hatten ähnlich wie eine Auffrischungsimpfung.

    4) In Studien hat sich gezeigt, dass dort wo viel geimpft wird - und wo wenig Wildviren durch die Luft fliegen, das Gürtelrose-Risiko ansteigt. Menschen, die ab und zu Kontakt mit Windpocken-kranken Kindern haben, haben ein sehr geringes Gürtelrose-Risiko.

    5) Die Windpocken-Impfung erhöht demnach logischerweise das Risiko für Gürtelrose. Die Impfstoff-Hersteller machen nun genau daraus ein Geschäft und bieten eine Gürtelrose-Impfung für Erwachsene an. Diese Impfung ist nichts anderes als eine hoch dosierte Windpocken-Impfung. Diese Impfung soll den Kontakt mit Windpocken-kranken Kindern simulieren.

    So ist also der Zusammenhang. Den Impfstoff-Herstellern ist mit der Einführung der Windpocken-Impfung ein doppelter finanzieller Clou gelungen. Sehr schlau! :cool:
     
  15. Bert

    Bert Teilnehmer/in

    Diese Arbeit im Journal Eurosurveillance beschreibt die Entwicklung in Australien nach Einführung der Windpocken-Impfung im Jahr 2000. Zunächst war die Impfung privat zu bezahlen. Seit 2006 wird sie über Steuergeld finanziert.
    Zuletzt lag die Impfquote in Australien laut Studie bei 83%.

    Damit ist es gelungen das Auftreten der Windpocken im Vergleich zur Vorimpfzeit deutlich zu reduzieren. Verschwunden sind die Windpocken jedoch nicht. Die Zahl der Fälle ist etwa auf die Hälfte zurück gegangen.

    Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der Fälle von Gürtelrose in der Altersgruppe der Menschen unter 50 Jahren verdoppelt, bei den 50- bis 59-jährigen sogar verdreifacht.
     
  16. Odin

    Odin Gast

    Dem muss ich leider - blöderweise zustimmen.

    Töchterchen hatte Windpocken (leichter verlauf) mit 9 Monaten. mit 1 1/2 Jahren wurde sie dann zweifach geimpft (eben weil das Risiko dass sie Gürtelrose bekommen könnte so hoch wäre).

    Gürtelrose mit 3 und mit 4,5 Jahren. Extra hochwissenschaftlich mit Flüssigkeitspunktion nachgewiesen (weil so ein kleines Kind ja eigentlich gar keine Gürtelrose haben sollte).

    Und ich bin trotzdem pro impfen - gerade bei Windpocken. Natürlich gibt es den superleichten Verlauf, aber es gibt natürlich auch verläufe die "nicht so Leiwand" sind. Und wenn das Kind dann 6 Wochen mit Pusteln zu Hause rumliegt, ist das nicht nur schulisch ein Problem sondern auch eines im Arbeitsleben.
     
    Odin, 18. April 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18. April 2017
    #16
  17. Echt jetzt?
    Das finde ich sehr ungewöhnlich. Ich hatte selbst die WP mit ca. 6 (?) Monaten, und da hieß es dann, dass man damit keine wirkliche Immunität erwerben würde und sie nochmal bekommen könnte-wobei man diese Dinger sowieso mehr als einmal bekommen kann, manche Menschen (und keineswegs immunschwache und anfällige) scheinen die geradezu zur Wiederholung abonniert zu haben, aber das steht auf einem anderen Blatt.
    Dass man aber bei einer solche Konstellation als Kind die Gürtelrose bekommt ist mir wirklich neu.
     
    Privatrice, 18. April 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 18. April 2017
    #17
  18. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Die Impfung gegen Windpocken nach durchgemachten Windpocken war aber unsinnig. Das Virus ist ein Herpes Virus- die bleiben lebenslang im Körper und ziehen sich ins Nervensystem zurück und schlummern dort. Sie können wieder aktiv werden und das zeigt sich dann als Gürtelrose.

    Ja Kinder haben normalerweise keine Gürtelrose, ausgenommen Kinder die sehr früh (im 1.Lj) Windpocken haben, die können auch sehr früh (1.Lebensjahrzehnt) Gürtelrose bekommen

    Und ich bin trotzdem pro impfen - gerade bei Windpocken. Natürlich gibt es den superleichten Verlauf, aber es gibt natürlich auch verläufe die "nicht so Leiwand" sind. Und wenn das Kind dann 6 Wochen mit Pusteln zu Hause rumliegt, ist das nicht nur schulisch ein Problem sondern auch eines im Arbeitsleben.[/QUOTE]
     
  19. MMD3

    MMD3 Teilnehmer/in

    Hi, danke für die Infos, also er wurde bereits geimpft und ich bin sehr froh drüber - im Kindergarten gibts jetzt einen schweren Fall mit Krankenhaus :(. Bin gespannt ob er nun verschont bleibt:cool: die Impfung war jedenfalls kein Problem und wie immer bei den Lebendimpfungen keinerlei Reaktion (nach den Totimpfstoffen gabs IMMER direkt danach Fieber und Grant...)
    Mary
     
  20. Catherina

    Catherina mal ein Weilchen offline.

    Daumen sind gedrückt - und als meine Anekdote noch dazu: Sohn hatte 2x Windpocken (mit 6 Monaten und 2.5 Jahren) und Tochter (seine große Schwester) war einmal geimpft und wir haben die zweite dann ausfallen lassen wegen der Exposition zum kleinen Bruder (und der besten Freundin). Inzwischen ist ihr Titer getestet worden (sie ist Medizinstudentin) und gut hoch. Gürtelrose hatten beide nicht.

    Bert - was macht deinen Tochter denn nun? Verschlägt es sie nach Schottland?
     

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