1. snoopie

    VIP

    Ich habe beschlossen, diesen Rat an die Schwangeren weiter zu geben, da ich selber aufgrund von beginnender Gestose einen Fehler gemacht habe, der sich dann nach einiger Zeit bitter zu rächen begonnen hat. Ich habe damals mit Sabine_H telefoniert und sie hat mir den Rat gegeben eben gegen die massiven Wassereinlagerungen viel Salz zu mir zu nehmen. Das hat auch super funktioniert und mein Kind ist "nur" 3 Wochen zu früh gekommen (wahscheinlich wärs sonst viel früher viel schlimmer geworden). Nur mein Fehler war ich habe das ganz normale jodierte Salz genommen (und das eben in viel zu grosser Menge). Die Rache meines Körpers kam dann einige Zeit später.
    Bei mir wurde Hashimoto diagnostiziert und erst im Gespräch mit den Ärzten ist eben rausgekommen, dass ich zusätzlich zu dem anderen Jod, dass man eh schon in der Nahrung hat, mit dem vielen Salz noch mehr Jod aufgenommen habe als man eigentlich sollte und wahrscheinlich dadurch einiges in Gang gebracht habe.

    Ich will niemandem ausreden die Salzzufuhr in der Schwangerschaft raufzusetzen das ist gut und wichtig, aber achtet vielleicht darauf, dass es unjodiertes Salz ist. Man hat zwar in der Schwangerschaft einen erhöhten Jod Bedarf aber nicht so viel ;)
    Und da die Schwangerschaft für die Schilddrüse eh schon eine Ausnahmesituartion ist muss man ja nix riskieren oder?

    Ich weiss dass das Unterfangen etwas schwierig ist, und ich finde es auch eine Frechheit, dass undjodiertes Salz das 3-4 fache vom "normalen" Tafelsalz kostet, aber man sollte nix riskieren.
     
  2. axxa

    axxa Teilnehmer/in

    Danke für Deinen äußerst interessanten Beitrag!
     
  3. -stylita-

    -stylita- Vollzeitmama :)

    Ich entnehme aus dem Ernährungsplan der Gestose Frauen, dass es möglichst jodiertes Speisesalz sein soll.

    Eventuell bist du ein Einzelfall, aber ich denk nicht, dass die eine Empfehlung aussprechen würden die dann Folgen hat.

    Vermutlich meldet sich die Sabine eh noch zu Wort.
     
  4. Jemaro

    Jemaro zyniker
    VIP

    du hast recht
    eine zu hohe Dosierung KANN hashimoto auslösen
    wobei sich die wissenschaftler da nicht so ganz sicher sind, wie was wo wann

    aber ja, in der Schwangerschaft sollte man für das Baby mehr Jod zuführen, weil auch dessen Schilddrüse es ab dem 2. trimenon (?) benötigt aber Überdosierung kann kontraproduktiv wirken

    und meine fä und meine nuk-fä sind sich sicher (sind befreundet und diskutieren somit darüber) dass durch die Schwangerschaft und die dadurch heruntergefahrene immunabwehr etliches in gang gesetzt werden kann.
     
  5. snoopie

    VIP

    Jemaro, genau das haben mir auch schon ein paar Ärzte gesagt. Unter anderem hätte ich besonders vorsichtig sein sollen, da in meiner Familie gehäuft Hashimoto auftritt. Nur ehrlich gestanden dachte ich bis ende 20 dieser Kelch ist an mir vorüber gegangen, und hab auch nicht nachgefragt warum die alle LT nehmen. Erst als es mir immer schlechter ging, und mich die Chirurgin die mir das Karpaltunnelsyndrom operiert hat drauf gestupst hat bin ich dem nachgegangen. Und nach dem üblichen "Hashimoto is eine Macht-Nix Krankheit" und es mir immer schlechter gegangen ist hat mich mal genauer angesehen.
     
  6. Lottie

    Lottie Gast

    Bei Hashimoto muss man natürlich mit Jod aufpassen, da hast du recht. Die Wahrscheinlichkeit einer intakten ss bei undiagnostiziertem/ unbehandeltem hashi ist aber auch recht gering. Man sollte bei hashi in der ss mW auch kein femibion oä nehmen, da auch dort Jod enthalten ist.

    Dass durch eine ss bei hashi ein Schub ausgelöst wird ist übrigens auch nicht weiter ungewöhnlich. Bei mir wurden die schilddrüsenwerte nach der Entbindung immer überprüft, weiß aber nicht ob das jeder Arzt macht.

    Somit kann da Jod etwas ausgelöst haben, muss aber nicht.

    Sabineh möge mich korrigieren, falls ich irgendwo falsch liege.

    P.S. Ich weiß nicht wie alt du bist aber mein Arzt meint, dass wir die vielen hashimoto Erkrankungen in erster Linie Tschernobyl zu verdanken haben. Davor War das eine sehr seltene Erkrankung.
     
    Lottie, 18. November 2015
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 18. November 2015
    #6
  7. eul.alia

    VIP

    Das würd mich jetzt interessieren, weiß zufälligerweise jemand genauer wie das ist mit femibion und ähnlichen Präparaten bei Hashimoto? Hab damals in der Schwangerschaft schon sowas genommen und auch gar nicht gewusst, dass das problematisch ist, auch mein SD-Doc hat nichts gesagt.
     
  8. Jemaro

    Jemaro zyniker
    VIP

    meine nuk hat mir erklärt, dass es für hashi nicht gut ist aber eben das Baby Jod benötigt (damit die Schilddrüse des Babys in produktions geht, quasi) und wir haben uns darauf geeinigt, dass ich einen tag femibion nehme und am nächsten elevit (das einzige nem OHNE Jod)
     
  9. Jemaro

    Jemaro zyniker
    VIP

    diesen satz verstehe ich nicht ganz.
    meinst du, dass man mit unbehandeltem hashi automatisch nicht schwanger wird?
    stimmt so nämlich nicht.
    hashi kann lange jahre dahin dümpeln und nicht zum tragen kommen (man würde nur an den ak merken, dass etwas nicht passt und die wiederum werden nur untersucht, wenn man sie dezitiert untersuchen lässt).

    ich habe regelmässig meine sd werte kontrollieren lassen, da ich in der Familie ein paar fälle hatte (aber kein hashi) und erst als ich in der Schwangerschaft plötzlich erhöhte werte hatte, kontrollierte mein Arzt die ak.
    aber die Schwangerschaft verlief problemlos und ich wurde damals im ersten Zyklus schwanger .....
    lt meiner nuk und meiner fä kein einzelfall
     
  10. eul.alia

    VIP

    Ah ok, danke!
     
  11. Lottie

    Lottie Gast

    Natürlich gibt es Ausnahmen. Aber hashimoto ist -unbehandelt- ein häufiger Grund für unerfüllten kiwu.

    Würde mich interessieren was sabineh dazu meint. Ob unjodiertes Salz eine Lösung ist?
     
  12. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    Ihr Lieben!
    Mein PC ist ja kaputt, ich schau deshalb weniger oft rein. Und das ausführliche Antworten am Handy ist recht mühsam.
    Deshalb recht kurz:

    Der Jodgehalt im Speisesalz ist sehr gering. Deshalb sind auch höhere Salzmengen unproblematisch.

    Die Entstehung von Autoimmunerkrankungen ist noch nicht restlos geklärt. Verdächtigt werden Infektionskrankheiten wie z. B. Röteln oder das Pfeiffersche Drüsenfieber, die vor allem das weibliche sehr leicht modulierbare Immunsystem zu einer überschießenden Reaktion bringen können. Das weibliche Immunsystem muss nämlich im Fall einer Schwangerschaft "herunterreguliert werden" und die Plazenta als eine Art allogenes Implantat akzeptieren, damit das Kind überhaupt leben kann. Die Plazenta besteht ja genetisch zur Hälfte aus der Erbinformation des Partners und verhält sich z. B. von der Ausbreitung und von der Gefäßbildung her ähnlich wie Tumorgewebe. Normalerweise würde sie bzw würden ihre Zellen abgestoßen werden.
    Deshalb bekommen Frauen wahrscheinlich häufiger Autoimmunerkrankungen.

    Ein möglicher Auslöser für Autoimmunerkrankungen ist auch die Schwangerschaft selbst. Sabine Kuse-Föhl, die Geschäftsführerin der dt. Gestose -Frauen, hat mir von der Forschung eines Schweizer Immunologen erzählt, der in den Organen, die von Autoimmunerkrankungen betroffen waren, vermehrt kindliche DNA nachweisen konnte.

    Wer Genaueres dazu wissen möchte, kann im dt. Gestose Forum nachfragen.
     
    sabineh, 23. November 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 23. November 2015
    #12
  13. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    In jeder Schwangerschaft gelangen Zellen mit kindlicher DNA (und zwar von der Plazenta) in den mütterlichen Kreislauf, die meisten jedoch so wohldosiert und in speziellen Membranen verpackt, in den so genannten Synzytialknoten, die sehr groß sind, die deshalb in der Lunge in den kleinen Kapillargefäßen hängen bleoben und dort von weißen Blutkörperchen der Mutter vernichtet bzw. entsorgt werden. Es entsteht bei diesem Prozess keine immunologische Abwehrreaktion (Entzündung ).

    Natürlich geraten teils auch Zellen und Zellfragmente der Plazenta in die Venen der Mutter, werden in der Lunge nicht von den Fresszellen erwischt und ins arterielle Gefäßsystem der Mutter eingespeist.
     
    sabineh, 23. November 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 23. November 2015
    #13
  14. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    In gewöhnlichen Schwangerschaften sind das aber sehr geringe Mengen. Dennoch verursachen diese Zellen mit der fremden DNA eine entzündliche Reaktion im arteriellen Gefäßkomplex der Mutter, was u.a. dazu führt, dass jede (weitere) Schwangerschaft und schon gar eine höhere Anzahl von völlig unkomplizierten Schwangerschaften das Herzkreislaufrisiko der Frauen doch ein wenig erhöht.

    In Schwangerschaften mit Bluthochdruck oder Plazenta -Insuffizienz und besonders in solchen mit Gestose oder HELLP-Syndrom gelangen aber besonders viele Zellen aus der geschädigten Plazenta in den mütterlichen Kreislauf, werden weiter durch die Lunge in die mütterlichen Arterien eingeschleust und verursachen im Fall von Gestose und HELLP eine besonders heftige Entzündung des mütterlichen Endothels, der Innenauskleidung des Gefäßes.
     
    sabineh, 23. November 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 23. November 2015
    #14
  15. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    Die hohe Anzahl der "fremden" Zellen kann nun zu einer überschießenden Immunreaktion führen, in der dann das Immunsystem nicht mehr zwischen eigenen Körperzellen eines bestimmten Organs und den Zellen bzw. Zellfragmenten aus der Plazenta unterscheidet.

    Dass erhöhte Jodzufuhr bei Hashimoto keine gute Idee ist, stimmt dann wieder, weil die Autoimmunerkrankung in der Schilddrüse dadurch angeheizt wird.

    Schwangeren Hashimotopatientinnen wird dennoch empfohlen, Jod zuzuführen, da das Kind das Jod für die Schilddrüsen- und Hirnentwicklung braucht , und man da nicht nur auf die Mutter schauen kann.

    Näheres gern telefonisch
    Alles Liebe
    Sabine
     
    sabineh, 23. November 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 23. November 2015
    #15
  16. snoopie

    VIP

    ich will nur auf diesen einen punkt eingehen. ich glaub nicht dass der SO gering ist, denn es hat sicher einen Grund dass Arzte die sich mit Hashimoto auskennen - und nicht die 08/15 Endokrinologen die es als "macht nix Krankheit bezeichnen" und erst behandeln wenn die Schilddrüse völlig ausgebrannt ist behandeln und vorher zum Psychologen schicken - empfehlen SOFORT jegliches Jodsalz aus der Küche zu verbannen?
    Natürlich könnte man diese ins Eck stellen, aber ich würds jetz nicht so ganz vom Tisch wischen.
     
  17. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    Ja, beim bestehenden Hashimoto. Das hab ich ja auch geschrieben.
    :)
    Nur sind weite Teile Österreichs extreme Jodmangelgebiete.
    Grad die Steiermark war lange Jahrhunderte als das Land der Kropfträger verschrien.
    Weshalb eben heute das Salz der Salinen jodiert wird.
     
  18. snoopie

    VIP

    ok dazu sag ich auch noch was. durch die zwangsjodierung der lebensmittel seit 30 jahren kriegt man eh mehr als genug ab sofern man sich nicht vegan ernährt....

    siehe hier
    http://www.dr-thomas-winkler.at/fileadmin/files/Tabellen_Der_Jodgehalte.pdf
     
    snoopie, 23. November 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 23. November 2015
    #18
  19. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    Danke übrigens für die Tabelle. Dort sieht man auch, dass die Jodierung des Speisesalz es eine verschwindend geringe Rolle bei der Gesamtzufuhr von Jod spielt.
    Das sieht man schon daran, dass der Jodid - Gehalt bei den Lebensmitteln in Mikrogramm pro 100 g angegeben wird.
    Die Zugabe von Jodid ins Salz beträgt jedoch rd. 35 Nanogramm pro Kilogramm!!! Salz.
    Da selbst sehr schwere Frauen nach Gestose-Frauen- Empfehlung nicht mehrere 100 g Salz täglich in sich hineinschaufeln, ist die Auswirkung der Jodzugabe ins Salz verschwindend gering, ja beinahe schon homöopathisch. :)

    Ich hoffe also, dass das zu deiner Beruhigung beigetragen hat.
    Alles Liebe
    Sabine
     
    sabineh, 23. November 2015
    , Zuletzt bearbeitet: 23. November 2015
    #19
  20. sabineh

    sabineh hält den Mund nicht

    Maßeinheiten:
    1 Milligramm ist ein Tausendstel Gramm
    1 Mikrogramm ist ein Millionstel Gramm
    1 Nanogramm ist ein Milliardstel Gramm .
     

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