1. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Mir ist gerade aufgefallen, daß es bei meinem Halbbruder ähnlich lief:

    Meine Mutter hieß S, Vater M und sie hat, wie es in der 60iger halt lief, den Namen M angenommen. Wir Kinder aus der Ehe heißen also auch alle M. Die Ehe zerbrach, aber meine Mutter ist bei M geblieben und als sie dann später nochmal ein Kind bekommen hat, hat dieses auch den Namen M bekommen. D.h., da ist ein Mensch, der einen Namen weiterträgt, obwohl er mit dieser Familie (genetisch) absolut nichts gemeinsam hat. Es gibt auch null Kontakte zur M-Verwandtschaft, nur zum S-Teil. Trotzdem findet hier niemand die Namensvergabe merkwürdig, im Gegenteil. Wir sind eine Familie, verbunden über die Mutter.
     
  2. inkale

    inkale Gast

    Geht mir ähnlich, zumal man ja auch davon ausgehen muss, dass die Kinder ihre Namen ändern werden und dann heißen sie wieder anders bzw. man bleibt evtl. alleine mit dem Namen des Ex zurück.
     

  3. ich hab mit meiner großen einmal darüber geredet (noch nicht so lange her), sie meinte lapidar "ich mag meinen nachnamen, wenn ich heirate und seiner gefällt mir noch besser, dann nehm ich an, ansonsten nicht", mein sohn sieht das ganze ähnlich un-aufgeregt

    ich werde nie vergessen, als mein mann angedacht hat, meinen namen anzunehmen (meiner IST deutlich schöner/besser) und das blöderweise seinen eltern gegenüber erwähnt hat und dann ein banshee schrei seiner mutter kam "wenn du das machst, bist du nicht mehr unser sohn. das machen nur verbrecher!" und der vater saß nickend daneben :rolleyes:

    meine kinder bleiben meine herzibinkis, egal, wie sie heißen, selbst wenns ihre vornamen ändern würden, weils die, die wir ihnen gaben, ganz fürchterlich finden würden - wobei eh beide ganz zufrieden sind ;)

    liebe und verbundenheit macht sich, für mich, nicht am namen fest, das kommt aus dem herzen und ein liebendes herz hat auch mit persönlichen eigenheiten und/oder namenswünschen kein problem
     
  4. Liviane

    Liviane Aktive/r Teilnehmer/in

    Wenn ein Kind von sich aus anders heißen will, ist mir das egal. Dann ist das seine Entscheidung und dann wird es damit ja auch glücklich sein.
     
  5. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Starker Tobak!!
    Lieber gar keinen Sohn, als einen der den Familiennamen seiner Gattin trägt :eek::eek::eek:
     
  6. Solanum

    VIP

    und verloren geht, rein zufällig, immer der name der mütterlichen linie. wie fair :rolleyes:
     
  7. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Wieso?
    Wenn die Familiennamen der Kinder von Haus aus so aufgeteilt werden dass die ungeraden Kinder (1, 3, 5 ....) den Familiennamen eines Elternteils erhalten und die geraden Kinder (2, 4, 6 ...) den Familiennamen des anderen Elternteils, dann geht da gar nichts verloren.
     
  8. Solanum

    VIP

    so weit ich weiß bekommt das kind immer die kombination der groväterlichen namen. die großmütterlichen gehen damit verloren.
    was daran der große vorteil sein soll ist mir unklar.

    (meine kinder haben "nur" meinen namen und hätten wohl gerne das iberische system. beide wollen einen doppelnamen).
     
  9. Sonderzeichen

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    Unrichtig, siehe unten.

    Das ist absolut unrichtig. Das haben vermutliche irgendwelche ahnungslosen kleinbürgerlichen Machos in die Welt gesetzt, denen man ohnehin keinen Glauben schenken darf.

    Richtig ist vielmehr, dass — ebenfalls seit rund 5 Jahrhunderten — sehr häufig auch die matrilateralen Zunamen (und dazugehörigen Wappen!) weitergegeben werden.

    Statt vieler ein ganz prominentes Beispiel: Pablo Ruiz Picasso war das erste Kind von José Ruiz Blasco (1838–1913) und María Picasso y López (1855–1938).

    Heißen seine Kinder etwa etwas mit «Ruiz»? Nein, sie führen den von ihrer Großmutter herrührenden Namen «Picasso»!
     
  10. Solanum

    VIP

    mir wurde von 2 spanischen kollegInnen das system so erklärt, dass immer (meist) die väterlichen namen erhalten bleiben.
     
  11. Sonderzeichen

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    Wie oben angedeutet, es kommt selbstverständlich darauf an, ob die beteiligten Personen z.B. seit vielen Generationen den urbanen Middle Classes angehören, oder oder oder. Und dann gibt es auf der iberischen Halbinsel freilich auch sehr starke regionale Unterschiede. Es kommt die von mir beschriebene völlig gleichwertige Weitergabe der matrilateralen Zunamen aber auch (vielleicht sogar gerade?) in «erzkonservativen» Adelsfamilien recht häufig vor — daher oben mein Hinweis auf die Weiterführung der matrilateralen Geschlechtswappen.
     
  12. Solanum

    VIP

    wieso sollte ihr neuer mann nicht ihren namen übernehmen dürfen? oder ist es doch nicht ihrer, sondern nur der vom ex? verwirrend!
    natürlich ist es nicht schräg, wenn es die 2 betroffenen nicht stört, sich auf einen der 2 gemeinsamen namen zu einigen.
     
  13. Antares2010

    Antares2010 ... sucht das Licht am Ende des Tunnels
    VIP

    Man kann alles auch bewusst falsch interpretieren wenn man sich nicht mit dem Inhalt auseinandersetzen will :rolleyes:
    Ich habe geschrieben, wenn es mal hart kommt - also wenn es Probleme gibt. Soll ja bei der Geburt kleiner Geschwister mal vorkommen, und wenn dann noch verschiedene Väter (evtl. auch Großeltern, vlt auch noch verschieden engagiert) beteiligt sind, soll das durchaus vorkommen. Und da kann es Kinder schon ziemlich "drücken", wenn es ein zusätzliches, eindeutiges Merkmal gibt. Die Mama hat jetzt einen neuen Mann und ein neues Baby - und liebt sie mich jetzt wirklich noch? So in der Art war das mit den weinenden Kindern. Die Eltern haben natürlich immer beteuert wie superduperhappipeppi nicht alles ist, war es wahrscheinlich meistens auch, aber unterschiedliche Namen bei einer Neuverheiratung sind halt ein Punkt, der Kindern aufstoßen kann. Kann, nicht muss.

    Wenn Kinder von Anfang an und vor allem alle unterschiedlich heißen, ist das wieder eine ganz andere Ausgangsituation.


    Du siehst ja schon anhand der teils sogar emotionalen Reaktionen hier, dass Namen nicht egal sind. Nur, solange es verschiedene innerhalb der Familie sind, sobald der "Name vom Ex" ins Spiel kommt, werden auf einmal einige unrund. Also sind Namen doch nicht so egal wie sie tun, und daraus folgt für mich schon, dass Du Dir da sehr wohl Gedanken machen und eine Lösung finden darfst, die für Euch als Familie passt, und nicht für irgendwelche Leut. Weil komisch finden wird immer irgendwer irgendwas, das sieht man auch anhand der verschiedenen Ansichten hier, und das wird man nicht ändern können. Aber man kann drüberstehen :cool:

    Und warum mein Name die "Familiengeschichte vom Ex" oder was auch immer sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Mein Name seit der Hochzeit ist mein Name. Punkt. Und der meiner Kinder. Punkt. Wenn wir uns scheiden lassen würden, wäre es immer noch mein Name und der meiner Kinder, den ich bei einer evtl. neuen Eheschließung auch als "meinen" Namen empfinden würde, dann würde das "Welcher-Name-gefällt-mir-besser"-Spielchen wieder von vorne losgehen, aber solange meine Kinder klein sind, würde ich meinen Namen sowieso nicht ändern. Und ein neues Kind würde ebenfalls meinen Namen bekommen, und wenn er dann 100mal der vom Ex ist ursprünglich. Jetzt ist es mein Name. Wenn ein Mann das nicht will, muss er das bei der Hochzeit bedenken, wenn er mich umbenennt :D Und der Kindsvater könnte mich in dem Szenario immer noch heiraten und würde dann auch so heißen wie sein Kind ;)

    Naja, stell Dir z. B. vor, der Schwager heißt Schweininger, die TE hieß Hummelbrunner, der Ex der TE Braun. Da würde ich als Schwager auch lieber Hummelbrunner heißen, als TE würde mir aber Braun besser gefallen. Wenn man es sich aussuchen kann, kann man es sich ja richten ;)

    Das versteh ich auch nicht. Für mein Empfinden macht mich diese Argumentation zu einem Anhängsel meines Mannes, das ganz patriarchalisch im Clan des Mannes untergekommen ist. So war es bei uns nicht, die Überlegung war, dass mein Name einen Umlaut hatte, seiner nicht. Als Informatiker meinte er, er könnte sich das nicht erlauben, und nachdem ich in meiner Firma nach 2 Jahren noch immer Probleme mit der Mailadresse hatte (genau aus dem Grund), war es für mich überzeugend genug, abgesehen davon, dass "sein" Name runder klingt. Von der Länge her waren sie ident, sogar die letzten 4 Buchstaben waren gleich.
     
  14. Sonderzeichen

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    Die Diskussion ist in der Tat sehr interessant, wobei ich mane9 z.B. gerne mitteile: ich beschäftige mich mit der Thematik, seit ich Schulkind war, und ich hatte dutzendweise portugiesische und spanische SchulkameradInnen, mit welchen ich mich darüber intensiv ausgetauscht habe und auch heute noch austausche (ich kann also für mich beanspruchen, dass ich deutlich mehr Ahnung von der Materie als n=2 habe).

    Ich beteilige mich an diesem Thread vor allem, weil hier ganz bemerkenswerte Beobachtungen zu machen sind, nämlich:

    Dass hier von vielen zwei komplett verschiedene Denkmodelle vermengt werden.

    Einerseits müssen wir ausgehen von einem (angeblich) «traditionellen» Familienbild, in welchem die Gattin durch die (erste) Eheschließung Teil der Familie des (ersten) Mannes wird, und dazu — gleichsam um dies sichtbar zu machen — ihren angeborenen Namen abstreift, und den Namen der Familie des Gatten annimmt.

    Dieses Modell findet in der Realität in deutschsprachigen Ländern nach wie vor sehr häufig statt.

    Ganz zurecht wird dieses Modell (in der Theorie) als antiquiert abgelehnt, wir können es aus modernen Augen antiemanzipatorisch und antifeministisch nennen.

    Dennoch dient andererseits genau dieses antiquierte Modell wieder dazu, um die Theorie zu unterstützen, dass die Gattin ein über das Ende der (ersten) Ehe hinausgehendes «Eigentum» am durch die (erste) Ehe erworbenen Familiennamen habe.

    Kann mir bitte jemand den Widerspruch erhellen? Oder stichhaltig klären, dass es sich nicht um einen Widerspruch handele?
     
  15. Mum02

    VIP

    Ich habe mir dein Post nochmal durchgelesen und kann nicht sehen, wo ich dich falsch interpretiert hätte.
     
  16. Mum02

    VIP

    Hier sieht man sehr gut, warum die Meinungen so auseinandergehen. Du siehst das so und für dich hat der Name deines Exmannes absolut nichts mit seiner Familie zu tun.

    Für viele hier aber schon. Meinen Geburtsnamen habe ich durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Familie. Diese wird immer meine Familie bleiben, meine Cousinen, Tanten, Eltern, Großeltern - solange ich lebe, werde ich ein Teil dieser Familie sein.

    Bei der Schwiegerfamilie ist das etwas anders. Ich habe "hineingeheiratet" und gehöre jetzt dazu. Lasse ich mich aber scheiden, ist es nicht mehr "meine Familie". Es ist nicht mehr mein Schwager oder meine Schwiegermutter (man sagt dann ja auch eher "meine Ex-Schwiegermutter" oder "mein Ex-Schwager").

    Hier haben wir ein sehr unterschiedliches Empfinden, deshalb werden wir auch auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.:) Aber es macht nix, weil eh jeder für sich entscheiden kann.

    Die TE hat aber gefragt, ob wir das auch komisch finden (so wie scheinbar einige in ihrem Umfeld) und es finden halt viele hier auch komisch. Das kann man dann auch nicht wegargumentieren.
     
  17. lucy777

    lucy777 Gast

    widersprüche finden sich auf beiden seiten.
    für das thema gibt es kein "richtig" oder "falsch" - sondern in erster linie persönliches empfinden.

    mein empfinden ist, ein doppelname für die frau, OK.
    doppelname für mann 2 mit hälfte von mann 1 - nicht OK.
     
  18. Sonderzeichen

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    Du sagst es. Das ist bei den hier aufgezeigten Denkmodellen das Problem, dass sie alle sehr persönlich gefärbt sind, und eben nicht wirklich wissenschaftlich argumentiert werden (können). Ich habe bei diesem Thema schon an sich miteinander gut befreundete feministische Juristinnen (kleines i) einander an die Gurgel gehen beobachtet, so tief sind die Gräben.

    Ja, da stimme ich zu, das halte ich für vertretbar. Nicht perfekt, aber ein guter Kompromiss. :)
     
  19. lucy777

    lucy777 Gast

    namensrechtlich ist die sache ja klar - da kann eh nur gemacht werden, was erlaubt ist.

    also fällt die entscheidung eben im "emotionalen" sektor oder in der vorstellung des einzelnen, was familie und bindung und systemische zugehörigkeit ausmacht.

    der neue mann hat mit dem alten system nichts zu tun.

    aber auch die einstellung: namen sind schall und rauch, jeder soll heißen wie es ihm gefällt, hat heute platz. ist halt nicht meins.
     
  20. Liviane

    Liviane Aktive/r Teilnehmer/in

    Ich finde, die Diskussion ist jetzt an einen guten Punkt gekommen.

    - rechtlich habe ich freie Handhabe
    - ich habe gelernt, dass der Nachname für viele viel mehr "systemische Zughörigkeit" bedeutet, als für mich
    - es gibt (für mich) keine Lösung, die perfekt ist
     

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