ich wäre mit der schuldzuweisung sehr vorsichtig.

einerseits braucht es für einen gesunden lebenstil eine familientradition. eltern, die ohne diese aufgewachsen sind, tun sich wahrscheinlich schwerer damit, als eltern aus geregelteren familien.

andererseits ist das thema ernährung künstlich schwieiriger gemacht worden. gesunde ernährung ist ganz einfach: möglichst wenig verarbeitete grundprodukte, möglist viele verschiedene und dann nicht mehr essen, als man verbraucht. die werbung hat es aber geschafft eltern glaubhaft zu vermitteln, dass zuckerln mehr sind als nur naschen, frühstückscerealien gesund seien und kinderprodukte (zu süß, viel zu viel fruchtzucker, zu viel fett, zu viel salz) vorteilhaft für ihre kinder sind. und ja, das betrifft auch boboeltern, die ihren kindern statt milchschnitten fruchtschnitten und fruchtsqueezies in die hand drücken.

und dann kommen da noch die elektronischen medien. ich glaube das pc-spielen hat in meiner jugend angefangen und ist seitdem immer leichter zugänglicher geworden. bei uns im kiga haben schon einige kinder ihre eigenen konsolen eek. das beschränkt die bewegung enorm.

und dann gibt es kinder, die "ideal" aufwachsen, nicht dick sein sollten und trotzdem - durch anlage, erkrankung, gestörtes essverhalten, ... - dick werden.

seelische belastungen führen auch häufig zu übergewicht.

undundund

das thema ist extrem vielschichtig und komplex. einfache schuldzuwesungen sind gsd nicht möglich.

 

Ich denke ebenfalls, dass es viele unterschiedliche Gründe dafür gibt. Allgemein werden aber auch die Erwachsenen immer dicker, also der Trend in Österreich zu Übergewicht ist in allen Altersstufen gegeben.

Schon länger beobachte ich, dass die Portionsgrößen in Restaurationsbetrieben wachsen. Jetzt ist mir im Urlaub in Ö massiv die Tendenz aufgefallen, dass auch die Portionen von der Kinderkarte größer werden.

 

Auch Jungs können schnell in eine Essstörung hineinrutschen.

 

Vorallem wenn man auch die ganzen "all you can eat" Versionen nimmt. Wer da "nur" eine normale Portion isst, ist selbst schuld, dass er/sie fürs Essen ein vielfaches mehr zahlt.

 

das ist der grund, weshalb wir nicht mehr in hotels gehen, die essen in buffetform anbieten. da fehlt uns erwachsenen und den kindern die selbstkontrolle - das mag ich nicht.

zu den kinderportionen: ich war eine sehr dünnes kind und wäre nie mit einer kinderportion ausgekommen. ich habe immer erwachsenenportionen gegessen und dann noch von meinen eltern was dazu.

 

Zu deiner Kinderzeit waren die Kinderportionen wahrscheinlich noch kleiner Mir ist das wirklich die letzten 3 Wochen im Urlaub aufgefallen!

 

bei uns im urlaub gabe es nur bei einem sehr touristischen lokal kinderportionen. die waren meinen zu klein.

 

Würde ich meiner Tochter immer alle Süßigkeiten erlauben, die sie gerne hätte, wäre sie doppelt so viel.

Sie funktioniert einfach anders. Ihr Gehirn braucht ständig Reize. Was bedeutet: Action. Gibt es keine Action, fragt sie nach Essen. Ich bin aber nicht bereit, sie ständig zu entertainen. Genauso wenig bin ich aber bereit, ständig Essen zur Verfügung zu stellen.

Sport macht sie, ist aber nur mäßig erfolgreich darin, da kommt dann wieder siehe oben: wo ist er Reiz, wenn ich es nicht so kann, dass es richtig gut ist. Oder wo ist der Reiz, wenn ich immer das gleiche machen muss.

Gehen mag sie nicht --> langweilig. Handball mag sie --> spielt aber nicht gut. Turnen war sie im Verein, hat sie aufgehört, weil sie immer nur die gleichen Übungen gemacht haben.
Außerdem will sie überall Begleitung haben und nicht alle Sportarten können wir Eltern mitmachen. Und dann will sie gleich gar nicht, also alleine.

Ist schwierig.

Beide Eltern sind wir eher unsportlich, würden am Liebsten gehen bzw. wandern. Das mag Kind aber nicht.

Wir sind alle normalgewichtig.

Was mir auch aufgefallen ist, dass die Portionen immer größer werden. Und im Urlaub (Kroatien) wurde von den Österreichern und Deutschen teils die kleinen Portionen bekritelt. Da es aber dort üblich ist, Vorspeise, warme Vorspeise, Hauptspeise zu essen, müssen die Portionen ja kleiner sein.
Wir als Familie hatten mit den angebotenen Portionen aber genug. Mir tut es immer leid, die Hälfte zurückschicken zu müssen.
Manche Gasthäuser verlangen aber auch dafür etwas, wenn etwas am Teller zurückbleibt.

lg
Chania

 

Also, ich denke mir manchmal, wenn ich besonders dicke Kinder sehe, vor allem im Sonderschulbereich, dass diese Kinder vielleicht Medikamente nehmen, die dick machen (Risperdal oder so).

Zu meiner Zeit gab es zwar pummelige Kinder, aber ich kann mich an keine wirklich adipösen erinnern. (Ja, einen kannte ich vom Sehen, der hatte definitiv ein gröberes gesundheitliches Problem, war auch weit unter der üblichen Größe, und ich hörte ihn einmal zu jemandem sagen, dass er zu irgendwelchen Behandlungen müsste.)

 

und manchmal wissen es die eltern einfach nicht besser. glauben dem kind gutes zu tun, wie sie es lassen wie es will. wissen nicht, dass sie es krank machen, wenn die jause aus gummibärchen, cabernossi und saft besteht.
auch wenn es hierforums nicht denkbar ist: viele leute haben einen sehr niedrigen wissenstand und auch keinen zugang zu wissen.

 

@Chania: OT, aber wäre evtl. Kampfsport etwas für sie/euch? Jiu Jitsu oder so? Da gibt's oft wirklich tolle Kurse für Kinder.

 

bei uns essaffiner familie bleibt fast nie etwas am teller zurück. wenn die wirte aber dafür etwas verrrechnen würden, würde ich das nicht hinnehmen. ich habe das essen ja schließlich bezhalt und mich nicht verpflichtet es zu konsumieren.

 

Am 18.9. findet bei uns ein Fest statt, wo sich so ziemlich alle Sportvereine präsentieren. Da will sie hingehen und mal sehen, ob dabei etwas rausschaut. Taekwondo hab ich schon mal angesprochen, damit konnte sie aber nix anfangen. Die Kurse beginnen aber jetzt erst im Herbst.

Kenne das nur aus D. Da macht es einer mit einem All you can eat-Buffet. Offenbar wird da sehr viel mutwillig an Essen vernichtet. Die Leute nehmen sich viel zu viel und können das nie essen.
Von normalen Restaurants kenne ich das nicht.

lg
Chania

 

bei all you can eat verstehe ichs.

ich mag all you can eat systeme nicht.
ich war jetzt in einer pension, da hat der wirt es klug gelöst: die ausgegebenen portionen waren mini, man hat aber nachhaben können. die gäste haben sich aber nicht selbstbedient.