1. HeidelBaer1206

    HeidelBaer1206 Teilnehmer/in

    Die MedUni bietet im Moment für Ihre MitarbeiterInnen eine verbilligte HPV Impfung an - sie schreiben, dass sich Frauen bis 45 Jahre impfen sollen.

    Ich dachte immer, man soll sich vor dem Erstkontakt impfen lassen, sprich junge Mädchen?

    Was hat eine Impfung für ältere Frauen für einen Sinn? Hat's jemand gemacht?

    Danke und LG!
     
  2. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Vor dem sexuellen Debüt bringt die Impfung am meisten, weil da die meisten (nicht alle) Mädchen noch keinen Kontakt mit HP Viren hatten - ist bei den Buben genauso.

    Für Frauen, die bereits ihr Sexualleben genießen bringt die HPV4 Impfung nur für diejenigen gar nichts, die schon mit allen 4 Viren Kontakt hatte und Antikörper gebildet haben- das ist aber nur eine von 1.000.
    Besonders bei Frauen, die geschieden sind, oder eine neue Beziehung aufbauen wollen, besteht ein neuerliches Infektionsrisiko und die Impfung bringt auch ihnen einen Benefit.
    Dann gibts da noch Fälle, die hatten eine HPV Infektion, bilden aber keine Antikörper, so dass sie jederzeit wieder infiziert werden können.

    Wobei natürlich klar ist, dass die überwiegende Anzahl von Infektionen von selbst verschwindet. Aber für Geimpfte gibt es weniger suspekte PAP Abstriche mindestens 70% Konisationen weniger, ja und die Cervix Ca Häufigkeit wird um mindestens 70% reduziert- und da sterben in Ö mehr Frauen dran als im Strassenverkehr umkommen.
     
  3. HeidelBaer1206

    HeidelBaer1206 Teilnehmer/in

    Dh. gute Idee das machen zu lassen...
     
  4. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Ja und das Angebot ist preislich sehr günstig.

    Wobei ich allerdings nicht verstehe, dass Impfungen, die eine Infektion von anvertrauten Patienten (zB keuchhusten , Windpocken für suszeptible) verhindern nicht (kostenfrei) und nachdrücklich angeboten werden.
     
    WolfgangM, 9. Juni 2011
    , Zuletzt bearbeitet: 9. Juni 2011
    #4
  5. alwi

    alwi working mum
    VIP

    heißt das es gibt auch schon eine Impfung für ältere Damen? ich hatte in Erinnerung nur bis 25 J oder so.
     
  6. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Das war mal- im übrigen sind 45 jährige doch keine ältere Damen-oder?
     
  7. alwi

    alwi working mum
    VIP

    nein natürlich nicht ;), nur im Vergleich zur Zielgruppe die ich im Kopf hatte.
     
  8. mors

    mors Teilnehmer/in

    Danke für diesen Thread, ich hab die Email über die Aktion heute auch gelesen und mich dasselbe gefragt... ich werd mich wohl auch anmelden
     
  9. sbh75

    sbh75 Teilnehmer/in

    Frage an WolfgangM
    Gibt es wirklich keinen wissenschaftlichen Beweis, dass diese Impfung vor Gebärmutterhalskrebs schützt?

    Dr. Loibner behauptet in seinem Buch,dass es bisher nie bewiesen wurde, dass der HPV Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs geschützt hat. Dass mit der Impfung Gebärmutterhalskrebs verhindert werden kann, beruht auf reiner Spekulation.

    Ich habe mich dazu mal im Internet umgesehen und bin auf einen interessanten Artikel von Univ.-Prof. Dr. Heinz-Harald Abholz gestossen (nachzulesen unter Literatur am Ende folgender Seite http://www.individuelle-impfentscheidung.de/index.php?option=com_content&task=view&id=23&Itemid=1
     
  10. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Der Loibner behauptet viel in seinen Büchern und sonstwo, was aber in maximalem Abstand zu gesicherten Fakten steht. Er wurde ja auch aus der Ärzteliste gestrichen und ist somit kein Arzt mehr.
    Eine HPV Infektion ist eine notwendige Voraussetzung für eine cervikale Dyplasie. Diese kann in max 10% das virale Genom in die Zelle eingebaut werden, was wiederum Voraussetzung für ein Karzinom in situ ist - das wird durch die Impfung verhindert. Das Karzinom in situ ist wiederum eine Voraussetzung für ein inasives Cervixca.
    Also Abfolge Ereignis A (HPV-Infektion ist Ursache für Ereignis B (cervikale intraepiteale neoplasie CINIII) ist Ursache für Ereignis C (Cervixkarzinom) -wenn A verhindert wird und gezeigt wird, dass daher B nicht stattfindet ist es ja nicht so schwer festzustellen, dass C dann auch nicht möglich ist.
    Bei Genitalwarzen-die brauchen nicht so lange wie das CervixCa- ist ja die Wirksamkeit der Impfung durch die Verhinderung des Ereignis C (hier Genitalwarzen schon gesichert.

    Hihi der Abholz, ich kenn das Paper- ist ja nur peinlich- der ist einer von vielen Medizinern die nicht rechnen können.Die Impfserie kostet bei ihm 450 € mal 400.000 Mädchen macht bei dem 1,8 Mrd € - da irrt er sich um eine Zehnerpotenz. Dieses Paper zirkuliert seit Jahren in der Impfgegnerszene-und sorgt natürlich für Aufregung wegen der Kosten - nur ist bislang keinem der arge Rechenfehler aufgefallen.:D

    Und die Leute die kritisieren, dass ja klinisch nicht beobachtet wurde ob die Frauen jetzt nun ein (invasives metastasierendes?) Zervix Ca entwickeln, die gehen mir sowieso schwer am Geist, weil sie ein massives ethisches Defizit haben. Es gibt konisierungspflichtige Cervixdysplasien da kann man doch nicht warten und zuschauen ob sich da nicht regelmäßig ein invasives ZervixCa entwickelt. Will heissen, die würden ein Studie befürworten wo man zuschaut, wie Todesfälle produziert werden- geht doch nicht.
     
    WolfgangM, 10. Juni 2011
    , Zuletzt bearbeitet: 10. Juni 2011
    #10
  11. Oliver-S

    Oliver-S Teilnehmer/in

    Kommt darauf an, was du als wissenschaftlichen Beweis ansiehst. Im Sinne einer EBM muss man leider nein sagen. Wenn man den wissenschaflichen Beweis auf die Hypothese aufbaut, dass es bei den Viren zu keinem Substitutionseffekt kommen wird, dann ja.

    Ganz ausgezeichnete Informationen bekommst du hier:

    http://www.aok.de/portale/bundesweit/hpv/index.html

    Woferl ist übrigens zivilrechtlich wegen Ausagen gegen Loibner rechtsäftig verurteilt worden.
     
  12. NINE77

    VIP

    was machte er den für Aussagen???Neugrieg..
     
  13. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Das ist definitiv falsch.

    Bislang gibt es aber keine Hinweise auf einen Substitutionseffekt.

    Na ja, hätte die Ärztekammer -wie es ihre Pflicht wäre- Loibner wegen mangelnder Vertrauenswürdigkeit früher aus der Ärzteliste gestrichen, hätte er gar nicht klagen können.
    Im übrigen bin ich immer noch der Meinung, dass Ärzte die von Impfungen abraten ärztlich moralische Mindeststandards unterschreiten - und da haben zwei andere Impfgegnerärzte geklagt- da wurde ich aber freigesprochen-das ist halt so.
     
  14. Vronileine

    Vronileine Teilnehmer/in

    ich hatte PAP III d, Konisation (ca. 8 jahre her). Danach PAP II (=normal) bis IIIa (geht auch noch grad so...). 2 Jahre danach ließ ich mich impfen. Was soll ich sagen - vielleicht Zufall oder nicht - ich bin mittlerweile seit gut 2 Jahren VIRENFREI (quasi jungfräulich ;)). Mein FA riet es mir dringend, er hatte noch keine Impfversagerinnen in seiner Kartei. Ich bin 43 und würde es wieder tun.

    Ähm, das mit der älteren Frau hab ich mal galant überlesen...;)
     
    Vronileine, 28. Juni 2011
    , Zuletzt bearbeitet: 28. Juni 2011
    #14
  15. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Ich muss schon mal feststellen, dass die Sache mit der "älteren Frau" von einer Frau gepostet wurde. Quasi ein emanzipatorischer pitfall :D
     
  16. alwi

    alwi working mum
    VIP

    Bitte seid gnädig ich hatte bis 16 in Erinnerung im Vergleich dazu ist um die 40 wozu ich auch gehöre schon älter :)
     
  17. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Und alle sind wir UHUs (under hundred):cool:
     
  18. Oliver-S

    Oliver-S Teilnehmer/in

    Aus dem Gerichtsurteil:

    „es zu unterlassen, Äußerungen des
    Inhalts oder sinngemäßen Inhalts zu
    tätigen, der Kläger sei ein fanatischer
    oder unseriöser Impfgegner und treibe
    sein Unwesen, er biete ,Desinformation‘
    an, die angebotenen Informationen
    des Klägers seien mit Sicherheit
    nicht ehrlich und fachlich/
    sachlich nicht korrekt und überdies
    ,unzumutbar‘, sowie der Kläger
    sei auch für den Tod 13 verstorbener,
    an Masern erkrankter Kinder mitverantwortlich,
    dies alles insbesondere
    gegenüber Veranstaltern und sonstigen
    Personen mit dem Ziel, Vorträge
    des Klägers zumindest zum Teil impfkritischen
    Inhalts an Schulen und
    sonstigen Veranstaltungsorten zu
    verhindern oder versuchen zu verhindern.“
    Außerdem wurde der Arzt zum​
    Ersatz der Prozesskosten verurteilt.
     
  19. Oliver-S

    Oliver-S Teilnehmer/in

    Anhänge:

  20. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Interessant, aber auch falsch und ausserdem ethisch sehr fragwürdig.
    Wenn Leute sagen die Wirksamkeit der HPV Impfung wurde hinsichtlich der Entwicklung eines Cervixkarzinoms nicht untersucht, dann stellen sie indirekt die Forderung auf, es solle eine klinische Studie von Geimpften und Ungeimpften geben, wo man schaut ob Cerivix Ca entsteht oder nicht. Wer das macht hat aber schwerste ethische Defizite, weil eine CIN3 konisationspflichtig ist- man kann ja nicht sagen huch, da habe ich einen schwer pathologischen PAP Befund, aber schaun wir mal was weiter passiert.

    Und der Begriff CIN dürfte dir auch nicht klar sein: cervikale intraepitheale neoplasie- das ist also schon ein Karzinom. Voraussetzung ist eine persitierende HPV Infektion. Und wenn Frau sowas hat, ist das halt konisationspflichtig.

    Und wenn hier irgendwelche Krankenkassenleute da was schreiben (nicht peer reviewed natürlich) dann ist mir das Assessment der Experten der Europäischen Arzneimittelagentur doch bedeutend schwergewichtiger- und die schreiben HPV-Impfstoff ist ein Impfstoff gegen Cervixkarzinome. Die haben schließlich die Zulassungsunterlagen.

    Dann gibts ja noch wissenschaftliche Journale und laufend neue Publikationen
    Und Julia Brotherton et al (Lancet 377,18. Juni 2011) haben gezeigt, dass in Australien (die haben die weltweit besten HPV Durchimpfunggsraten bei Frauen bis 26 jhr.) dass 3 Jahre nach Beginn des Impfprogramms die "high grade cervical abnormalities" signifikant zurückgegangen sind.
    Will heissen der Impfstoff hat seine Wirksamkeit in placebod-doppelt blinden Studien Phase III gezeigt und nun ist belegt, dass das auch im real life zutrifft.

    Und bei uns wird durch Unterlassung der Impfung (auch eine Kostenfrage) in ethisch sehr fragwürdiger Weise immer noch der Topf gespeist aus der dann die pathologischen PAPs entstehen, die Genitalwarzen und die Cervixkarzinome- immerhin sterben in Österreich mehr Frauen an Cervixkarzinomen als im Strassenverkehr ums Leben kommen.
    Da könnte durch Impfung sehr viel Leid vermieden werden und zusätzlich könnten bei breiter kostenfreier Durchimpfung auch noch einiges an Geld eingespart werden, weil die HPV Impfung trotz des hohen Preises kostensparend ist.
     

Diese Seite empfehlen