Im allgemeinen sagt man ja Ehrlichkeit ist ein wichtiges Gut. Ich hab die Erfahrung gemacht das das oft nicht zum Ziel führt. In unserer Abteilung gibt/gab es ca. 10 Leute und aus diesem Kreis sollte der/die neue Abteilungsleiter/in kommen. Es gab übereinstimmend 2 geeignete Kandidaten, fachlich gut und anerkannt bei den anderen Kollegen. Diese Kollegen nennen Probleme beim Namen und sind ehrlich. Die neue Abteilungsleiterin ist eine Person geworden, die sich gut präsentiert und zu allen freundlich ist, leider wars das auch schon. Ich hab mir das insofern zu Herzen genommen und bin nun zu den Leuten die ich nicht mag besonders freundlich. Wenn ich in der Arbeit bei Gesprächen/Präsentation auf Punkte komme ich weiß das es so nicht klappt, hab ich früher darauf hingewiesen, jetzt gratuliere ich der Person zur guten Idee. (so ähnlich ist es auch oft im Privatleben, z.b. wenn Nachbarn mir erzählen sie hatten eine Sparform mit null Riskio und 7% Zinsen) Und das witzige ist, das so mein Leben leichter und reibungsloser funktioniert. Nicht zu letzt ist es auch in der Politik so das der der die "einfache" Lösung präsentiert der gute ist, der der ehrlich ist und sagt es wird schwerer der Verliehrer.
Und nun? Conclusio? Ist es nicht ein bisschen übereilt, aus einem so singulären Ereignis wie der offenbar unbefriedigenden Abteilungsleiterwahl diese Schlüsse zu ziehen? Natürlich werden Personalentscheidungen oft nicht nachvollziehbar, oft nicht im Sinne des Unternehmens und der Mitarbeiter sondern aufgrund anderer Faktoren getroffen und das ist sicherlich in Österreich auch weit verbreitet. Aber ich zumindest würde daraus nicht so weitreichende Schlüsse ziehen. Und ob du dir nun mit dem lobhudeln statt kritisieren einen Gefallen tust? PS. Warst du eine dieser fachlich geeigneten, ehrlichen Bewerber?
Es war nur der Auslöser und ich hab mir generell Gedanken darüber gemacht. Oft tut man sich keinen Gefallen wenn man Personen ehrlich die Meinung sagt - wenn sie gegenteilig ist - wenn man sie in der eigenen Meinung unterstützt ist sie einem Dankbar - weil ein anderer das sagt das es so nicht ist. Nein - ganz und gar nicht
Es kommt darauf an, was du mit "zahlt sich aus" meinst. Dass du persönliche Vorteile daraus ziehst wenn du unter allen Umständen die Wahrheit sagst? Das erscheint mir von der Grundannahme her blauäugig. Es kann ja auch massive Nachteile haben, anderen unangenehme Wahrheiten vor den Latz zu knallen. Und man kann sich durch Lügen auch Vorteile erschleichen. Ein besserer Spruch ist meiner Meinung nach: "Alles was du sagst, soll wahr sein. Aber du musst nicht alles, was wahr ist auch sagen." Damit kann ich mich in meinem Bemühen um Ehrlichkeit gut identifizieren.
Ehrlichkeit zahlt sich immer aus... Nämlich wenn man die Gabe hat zu sich selbst ehrlich zu sein. Wenn man nach der Ehrlichkeit der anderen sucht - brauchen wir nicht reden. Glücklich wirst nicht damit werden, wenn du dich im Spiegelbild eines Pinups wiedererkennen solltest.
Salbungsvolle Worte - aber was heist das nun ? Wenn mein Oberchef mich fragt ob ich zufrieden bin mit meiner Abteilungsleiterin(besser Gruppenleiterin) soll ich meine ehrliche Meinung sagen oder soll ich sagen "passt eh". Wenn men Nachbar (wo ich weiß das er Finanztechnisch nicht 100% fit ist) sagt er habe ein Invest mit Null Risiko und 7% Zinsen, soll ich sagen das das wo ein "Hasenfuß" sein muß oder sagen "Voi Super, mach es "
Was das heißt musst du für dich entscheiden, und mit dieser Entscheidung leben können. Die Leute sind oft dankbar, wenn du durch die Blume erklärst: moment mal. Die Leute sind Dankbar für Ehrlichkeiten, der Chef peinlich berührt aber dennoch dankbar, wenn du ihm bevor er ins Meeting startet, erklärt dass sein Hosentürl offen ist. und dein Gewissen - klar wie ein Bergsee im Frühling. Eine Ehrlichkeit hat nichts mit Hochmut oder Besserwisserschaft zu tun. Eine Ehrlichkeit bringt mitunter Leute zum nachdenken oder noch besser zum umdenken.
Ich versuche in solchen Fällen etwas Neutrales zu sagen. In dem Fall z.B. so was wie "sie wird sich sicher einarbeiten" oder "die Entscheidung war für mich eine ziemliche Überraschung" oder "Umstellungen sind nie ganz leicht, aber wird schon..."
Man hat immer noch die Möglichkeit sich zu überlegen WIE man was sagt. zB "Es ist noch zu früh um über die AL etwas zu sagen, wir müssen mal schauen wie sich das entwickelt", " ich werde schon mit ihr klarkommen". Mein Stil wäre eher die Wahrheit zusagen, aber nicht in der Form, dass ich über sie herziehe und als blöde, ungute und inkompetente Trutschen hinstell sondern eher betone, was ich erwartet hätte, was ich gebraucht hätte mit dem Fokus darauf, dass ich mich mit ihr schon irgendwie zusammenraufen werde und ich die Entscheidung respektiere auch wenn ich nicht damit glücklich bin. Zum Invest würde ich sinngemäß sagen: " Mir erscheint das Angebot zu gut zu sein, da hats mmn was und ich würde mir an eurer Stelle noch eine Zweitmeinung einholen oder mich noch mal ausdrücklich nachfragen". DAnn würde ich es aber gut sein lassen und nicht mehr weiterdiskutieren. Jemanden die "Wahrheit" zu sagen und jemanden dazu zu bekehren sind zwei Paar Schuhe die man sorgfältig trennen sollte. Probleme handelt man sich nämlich üblicherweise eher mit zweiterem und weniger mit ersterem ein.
Du klingst wie ein Motivationscoach, der was verkaufen will. Jetzt bin ICH mal ehrlich. Ich nehm dir nicht ab, daß du so ganz zufällig nach langer Abwesenheit hier aufschlägst und so ganz zufällig deinen alten Thread über kalte Füsse wieder aus der Versenkung holst. Und jetzt hast du so ganz zufällig den Schlüssel zum Glücklich sein entdeckt und willst ihn "zur Anregung" mit uns teilen. Ähm, ich komm mir da etwas verarscht vor...
zu jemanden Freundlich zu sein aber auf Probleme hinzuweisen ist ja kein Widerspruch. Natürlich würde ich Punkte aufzeigen wo sich für die Firma (und damit vielleicht auch für mich) Probleme entwickeln können und nicht sagen "ja das ist super, das passt alles" Und wenn ich das freundlich sage kann ich nur hoffe dass sich der andere nicht auf den Schlips getreten fühlt. Ich bin dann immer gut gefahren wenn ich etwas hinterfragt habe um damit eventuell auf Schwachstellen hinzuweisen.
ich würde sagen, dass es bei solchen themen ganz stark auf den ton ankommt. die wahrheit sagen indem man jemandem drüberfährt oder abwertend wird ist sicher nicht von vorteil, und zwar für niemanden, werde für den sender noch für den empfänger. respektvoll den eigenen standpunkt klarmachen ist jedoch nie verkehrt, man muss halt damit leben können, dass man eventuell mit seiner meinung alleine dasteht. mir persönlich ist es sehr wichtig zu mir und meinen ansichten zu stehen, "alles super!" zu sagen, obwohl ich es gar nicht meine, ginge mir extrem gegen den strich.
Eine Führungskraft muss nun aber nicht auch fachlich der beste Kandidat sein . Vielfach wird es unterschätzt wie wichtig es ist, wenn sich jemand (und die Abteilung!) gut präsentieren kann und gut vernetzt ist. Probleme beim Namen nennen - schön und gut. Aber erstens beschränken sich viele darauf Probleme aufzuzeigen und sind wenig lösungsorientiert und zweitens bringt es auch wenig, wenn man mit der Art und Weise mit der man das vorbringt, die Leute vor den Kopf stößt und einem das notwendige Fingerspitzengefühl fehlt.
Ja oder so ähnlich... Ich sag euch mal wie ihr möglicherweise glücklich werden könnt. Und dann zahlt ihr alle einen Kurs für die Kollegiale Happyness... Tupperware unser - der du bist im Kofferraum, dein Tag komme - der Umsatz geschehe, wie im Börserl so auch am Konto.
Diese Frage wird dir gestellt?? Die arme Abteilungsleiterin! Dein Arbeitsumfeld scheint nicht viel von Führung zu verstehen
freundlichkeit und ehrlichkeit schließen sich gegenseitig ja nicht aus, oder? bzw find ich extreme ehrlichkeit auch nicht immer unbedingt angebracht - da halt ichs eher mit klopfer "wenn man nichts zu sagen hat, einfach mal die klappe halten" ebenso wie ich übertrieben/falsche freundlichkeit nicht mag aber, ich nehm an, du bist eine der beiden kandidaten die ehrlich und kompetent sind und bist es nicht geworden - insofern versteh ich deinen grant und dein hinpecken auf die andere
Mein letztes Posting, leider hab ich in ein Wespennest gestochen Ja die Frage wird mir gestellt - weil Int. Konzern, werden die direkten Teamleader (eben die Person) und Abteilungsleiter nach div. Punkten abgefragt. Nein bin ich nicht und wollte ich auch nicht. Auch ein Posting weiter oben finde ich so jetzt nicht fein. Ich denke das ich auch ohne Parents auskomme, ärgen tut man sich im echten Leben genug.
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