1. eva-7

    eva-7 Teilnehmer/in

    Für mich beunruhigend ist der Stress, dem unsere Kinder dadurch ausgesetzt sind, dass man "es" (ihre Behinderung, ihr behindert-werden) nicht sieht. Wenn mein Sohn "schreit" oder "ausflippt", dann mag das zwar irritierend für (mich und) andere sein, für ihn ist es aber schwer aashaltbar und definitiv körperlich unangenehm.

    Ich schick dir liebe Grüße (das Gespräch mit Dr. Felinger war sehr gut, ich freu mich schon auf den Start hier in NÖ-Süd. Sehen wir uns am Folge-Samstag im September?)

    Eva
     
  2. jana13

    jana13 Teilnehmer/in

    Mittlerweile hab ich da auch schon eine dickere Haut, wenn ich die Blicke von Fremden bemerke.
    Wir haben keinen Kontakt zu anderen Eltern aus dem Kindergarten, hat sich nie ergeben und wenn wir andere Kinder aus dem Kindergarten im Bad oder auf dem Spielplatz treffen, reagiert mein Sohn kaum auf deren Begrüßung.
    Bei den Pädagoginnen und Therapeuten haben wir wohl Glück gehabt. Da gibts nix zu meckern.
    Stress, ja das angepasst sein ist für ihn stressig. Er ist nach dem Kindergarten immer sehr fertig und braucht seine Rituale.
    Wir hoffen halt, dass sich gewisse Verhaltensmuster noch ändern und er sich leichter tut.
    Wenn ich an die Schule denke, bekomme ich ein bissi Bauchweh.
     
  3. Sassenach

    VIP

    Ach Elke und Jana, mir gehts wie dinimama ich bekomm noch immer Bauchweh und auch viel Traurigkeit kommt auf, wenn ich an die erste Spielplatz Zeit denke, ich versteh euch sehr gut. Mein Junior hat sich einige gustostückerl geliefert:(
    Ein kleiner Trost, es gibt doch einiges das besser wurde mit der Zeit, das vorschuljahr war ein Horror und der Start in die Schule war zwar ruppig, aber die befürchteten Dinge sind nicht eingetreten.

    Das wirklich schwierige ist, wie ich finde, damit zurecht zukommen das es unberechenbar bleibt. Gute Phasen kommen unerwartet und enden leider oft genau so abrupt wieder. Für uns ist es hart, aber so wie Eva richtig schreibt wirklich aushalten müssen unsere Kinder das ganze und man kann es ihnen nicht abnehmen oder ersparen.:(
     
  4. elke-f

    VIP

    Danke erstmal für eure rege Beteiligung!
    Alleine der Austausch hilft so viel!

    Und ja@eva, wir sehen uns am folge-Samstag!


    Spielplatz...uff!
    Wie sind ja froh, dass sie fremde derzeit nicht mehr haut oder beißt... das Werfen mit Dingen, steinen etc. Versuchen wir auch so zu leiten, dass auf Menschen, Tiere, Autos etc. tabu ist, aber zielwerfen
    ZB erlaubt ist Bzw ich auch aktiv solche Aktionen anbiete. Das hilft halt derzeit noch nicht so gut....

    Das von dir eva angesprochene schreien kommt auch ganz massiv jetzt z . Das stresst uns alle sehr.


    Was ich furchtbar finde ist, dass meine schwiemu (hilflos, an sich interessiert aber sehr weich) regelmäßig, wenn ich meiner kleinen eine Grenze setze in ihrer Anwesenheit dazwischen geht!!!
    ZB. Wir ziehen Schuhe an in zu gehen, weil Kindchen schon vollkommen ausgekippt nach 2 Stunden Besuch .. Kindchen haut oder beißt mich, ich halt ihre Hände oder rette
    Mich vorm biss und setze mit meiner Hand u verbal das Signal "Grenze"...
    Schwiegermutter greift dazwischen um
    Mich zurechtzuweisen u sagt mir sogar "nicht so streng" o ä...
    da könnt ich dann ausflippen, echt!!
    Unzählige Gespräche haben bisher nicht soooo den Erfolg gebracht...
    Das find ich echt grauenhaft!!!!

    Oftmals höre ich such, dass dies u jenes ja eh jedes Kind macht... das nervt mich oft, verletzt mich manchmal... aber da kann ich auch schon gut drüber stehen z t.


    Auf den kindergartenbeginn bin ich sehr gespannt....(Bauchweh inklusive)
    Und an die Schule denk ich besser noch nicht....
    Sie kann sich "Mädchen entsprechend" einerseits jetzt schon sehr gut anpassen, dafür flippt sie dann danach, daheim oder halt ab Zeitpunkt x ganz arg aus... u sie lebt mit ihrer "aggressiven" (mir fällt kein besserer Begriff ein), hyperaktive Art auch autistische Seiten aus, die anscheinend oft eher Burschen zugeordnet wird. vl ist sie darum aber schon diagnostiziert.

    Und so blöd der Gedanke auch ist... ich merke, dass ich nochmal mehr dran knabbere, dass grad bei einem "so lieben lockigen Mädel", dass noch dazu so gerne Prinzessin ist einfach absolut gar nicht damit gerechnet wird von "der Gesellschaft", dass die sich dann "so arg" verhält... wild, aggressiv, laut, dominant etc. sind halt noch immer Verhaltensweisen, die etwas mehr dem männlichen geschlecht zugeordnet - und bis zu einem gewissen Grad - zugestanden wird.
    Da wäre mir dann definitiv lieber, die Außenwelt würde erkennen, was Sache ist.


    Meine große (auch ass) war auf ihre Weise auch anstrengend, aber so ganz anders... ruhig, fast "unsichtbar"....

    Seufz....





    Sie hat eh sehr gute Ressourcen und wir versuchen unser bestes... aber sie wechselt so extrem....
    Wir sind grad bei Freunden auf Besuch.... und so gut der urlaub über weite Strecken geklappt hat, so extrem ist die dafür jetzt... beißt wie tollwütig, kreischt, ist schwer zu bändigen....

    Da zweifelt grad niemand dran, dass sie "echt was hat".... ich hoffe, sie hat sich morgen schon etwas ergangen, sonst wirds lang bis Dienstag...


    Mir fällt grad noch ein:

    Sie blinzelt neuerdings sehr oft und wie in Zeitlupe.. lässt die Augen ganz kurz zu. So intensiv, dass es uns total auffällt... kennt ihr das?
     
  5. jana13

    jana13 Teilnehmer/in

    Vergleiche werden bei uns auch angestellt. Ich verstehe, dass dich das nervt.
    Ja das kenne ich auch. Meiner blinzelt auch manchmal, aber schnell. Er findet es lustig und ich glaube das hängt mit der Wahrnehmungsstörung zusammen.
    Bei meinem Sohn wurde die Agressivität und das ganz arge Verhalten durch die Ergo besser. Ich wünsche dir das auch :).

    Ich finde auch, dass das Austauschen sehr hilfreich ist. Ich habe in der Familie keinen, mit dem ich über solche Sachen reden kann und der das dann auch versteht. Ein großes Danke dafür. :)
     
  6. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Die Hündin meiner Tochter hat ein gelbes Halsband. Das bedeutet, dass sie mehr Distanz braucht.

    Ich glaube beim Menschen wäre die Idee nicht so gut. Hat was von " öffentlicher Stempel"
     
  7. elke-f

    VIP

    ....oder Schutz....


    Und man muss es ja nicht tragen.
    Und wir sind dann wieder beim Thema, muss es Stigma sein oder ist so einfach auch normal ist etwas neben der Norm zu sein.
    Abgesehen davon gibts viele Beeinträchtigungen, die sichtbar sind. Die bleiben dann auch nicht im stillen, dunklen Kämmerchen...

    Was mich interessiert: wissen das die anderen Hundebesitzer überwiegend und reagieren sie auch entsprechend?
     
  8. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Seh ich auch so. Niemals würde ich meine Kinder markieren und sie so aus der Menge herausheben. Markierungen auf Kleidung hätten wir schon einmal :(

    Zu Sichtbar vs Unsichtbar - früher war es sehr mühsam (va für das Kind, weil Dinge von ihm erwartet wurden, die er nicht leisten konnte bzw er regelmäßig ausgezuckt ist, wenn er überfordert war) aber da wir damals auch gar keine Diagnose hatten war es einfach so. Das Umfeld hat ein verwöhntes Kind gesehen und zu weiche Eltern - wurscht.

    Mittlerweile sind sie größer und haben viel dazugelernt und ich bin froh, dass man ihnen nicht auf den ersten Blick ansieht, dass sie anders sind und damit die Chance haben selber zu entscheiden wen sie einweihen oder nicht.
     
  9. Sassenach

    VIP

    Ich versteh die kritischen Stimmen würde es aber eher so wie das blindenabzeichen sehen?
    Es hat alles vor-und Nachteile, ich bin mir da selber uneins.
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast

    ich sehe den vorteil einer kennzeichnung (achtung -bissiges kind?) nicht.
    außer isolation scheint mir da nichts zu erreichen.

    was aus meiner sicht helfen kann, solchen situationen die schärfe zu nehmen, sind tatsächlich nur knappe informationen "mein kind ist autist" in der jeweiligen situation.
    wenn eh grad nix ist muss ich mein kind nicht "kennzeichnen".

    das hatte und hat immer nur was stigmatisierendes.
    blinden-armbinde bzw. stock mal abgesehen, aber auch ein diabetiker oder epileptiker pickt sich nicht ein entsprechendes schild ans revers.
     
  11. Odin

    Odin Gast

    Ich befürchte du bist um falschen jahrtausend aufgewachsen...behinderung ist heute stigmata mehr.

    Sondern nur als solches reproduziert- in köpfen von menschen.

    Was hilft es einen blinden, dass man ihm das milchpackerl aus der vitrine holt, oder einen rollifahrer die türe aufhält. Es geht um lebensqualität, mitunter. In der heutigen zeit wo jeder mit scheuklappen rumrennt und der nachbar nicht mehr erkannt wird, muss man mitunter mit neonschrift am hirn rumrennen um bemerkt zu werden.
     
    Odin, 13. August 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. August 2017
    #31
  12. jana13

    jana13 Teilnehmer/in

    Als selbst betroffene (schwere körperliche Behinderung, die man auf den ersten Blick nicht sieht) kann ich sagen, dass man nicht als anders wahrgenommen werden möchte und da finde ich eine Kennzeichnung sehr hinderlich.
    Schon als Kind wollte ich nicht auffallen, aber ich weiß natürlich auch, dass Autismus etwas anderes ist als eine körperliche Behinderung.
    Für Eltern wäre es leichter, weil dann die Umwelt besser versteht.
     
  13. Sassenach

    VIP

    Es sind ja nur Gedankenspiele und die Intention ist ja Schutz Bzw Selbstschutz weil man eben nicht immer die Kraft, den Nerv was auch immer hat zu erklären, dass das Kind xy hat. Bzw ist das auch fürs Kind selbst umso älter und verständiger es wird unangenehm.

    Eltern Stigmatisierung zu unterstellen, nun ja. (Mir fällt wieder ein schon recht verdrängtes Erlebnis ein, da wäre es zu min kurzfristig leichter gewesen wenn es ein allgemein bekanntes Symbol gegeben hätte).

    Wie gesagt ich kann den Gedanken nachvollziehen, habe selber aber leider keine Lösung.
     
  14. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Muss man das Verhalten des Kindes denn erklären? :confused:
     
  15. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Wenn die Bedeutung des Halsbandes bekannt ist, reagieren die Menschen äusserst positiv.
     
  16. lucy777

    lucy777 Gast

    ich denke, man muss es nicht immer und überall und nicht generell.
    aber es kann schon situationen geben, wie z.b. von elke-f beschrieben, da ist es hilfreich für die umwelt.

    aber ich meine, da muss ein "mein kind ist/hat..." reichen.
    ehrlich gesagt, der gedanke einem menschen wegen irgendwas ein zeichen anzuhängen ist beklemmend.
    ich würde das nicht mal mit einem "schwierigen" hund machen.
     
  17. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Ich verstehe - denke, dass distanzlose übergriffige Mitmenschen auch mit einer "Kennzeichnung" distanzlos und übergriffig bleiben.

    Meistens bleibt einem eh nur eine Risikoabschätzung - und dann schnelles Handeln. Ich habe dann weder Zeit noch Lust dem "Umfeld" zu erklären warum das Kind jetzt so ein Verhalten an den Tag legt. Das liegt aber bestimmt daran, dass wir bis Kind 10 war keine Diagnose hatten und ich das deshalb so gewohnt bin.

    (ich red jetzt von Wildfremden, die ich wahrscheinlich nie mehr sehen werde ;))
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast

    ich denke jetzt gar nicht so sehr an distanzlose übergriffige menschen, sondern meine, dass eine entsprechende kennzeichnung auch eine entsprechende erwartungshaltung erzeugt.
    selbsterfüllende prophezeihung.
     
  19. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Ich finde es auch beklemmend, weil ich gerade an das dritte Reich denke, wo Juden mit Armbinden gekennzeichnet waren.

    Für Hunde ( und ich glaube, es gibt es sogar auch für Pferde) finde ich das Signalhalstuch sehr sinnvoll. So können Beißunfälle ect. im Vorfeld vermieden werden. Es geht ja auch darum, den eigenen Hund und andere Hunde zu schützen ( im schlimmsten Fall)
     
  20. lucy777

    lucy777 Gast

    da ist ein beißkorb ein unverfänglicherer schutz.
     

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