1. Ramata

    Ramata Gast

    Hallo,
    meine Tochter fängt im Herbst mit der Schule an. Ich hätte die Möglichkeit sie in eine Mehrstufenklasse zu geben, wovon anscheinend alle anderen Eltern total begeistert sind. Ich bin da etwas skeptisch...
    Es gibt ja da pro klasse nur etwa 6 gleichaltrige Kinder, die Hälfte davon Buben. Gut, dann hat sie 2 andere Mädchen in ihrem Alter und wenn sie die nicht mag? Bei 2 anderen Mädels sind die Chancen ja nicht so hoch das die auf der selben Wellenlänge sind...Und die älteren Mädchen werden wahrscheinlich kaum was mit ner 6j zu tun haben wollen? Außerdem, wie funktioniert der turnuntericht? Beim völkerball stell ich es mir auch nicht lustig vor...Ist doch schwer da allen gerecht zu werden?
    Meine Maus ist Zuhause eh das midi Kind und wurtschelt sich durch. Im Kindergarten gibt es nur 1 gleichaltriges Mädchen mit dem sie nicht wirklich kann. Sie wünscht sich so sehr Freunde wie ihre große Schwester (geht in die 3.klasse und hat viele gleichaltrige freunde).
    Wäre da eine regelklasse nicht besser oder sehe ich das falsch? Was ist so toll an eine mehrstufenklasse?

    Danke!

    LG
     
  2. Siva47

    VIP

    Ja das sind auch meine bedenken..es heißt die kinder wären unabhängig vom alter befreundet..aber will ich unbedingt, dass ein 4.klässler meiner 1.klässlerin blöde flausen ins ohr setzt? Ehrlich gesagt nein...
     
  3. BineR

    VIP

    Meine geht in ein Lerngruppenklasse, da sind 2 Schulstufen gemeinsam in der Klasse. Und ja, die Kinder haben sehr wohl Freundschaften über die Jahrgänge hinweg. Sicher nicht so häufig 1.und 4. aber auch. Bei uns ist gerade 3. und 4. und die verstehen sich blendend oder hassen sich - wie Gleichaltrige eben auch. Der Unterschied ist ja nicht so riesig. Und im Turnunterricht wird es sicher auch Möglichkeiten geben. Vielleicht gibts dann weniger Ballspiele dafür mehr Geräteturnen oder Geschicklichkeitsspiele ... Es gibt so viele Möglichkeiten. Und auch so eine Klasse kann eine gute Gemeinschaft bilden. Du kannst Freundschaften eh nicht forcieren. Es kann auch in einer großen Klasse nicht der oder die richtige dabei sein.

    lg
    bine
     
  4. Ich finde, dass ein Konzept zum Kind aber auch zu den Eltern passen muss.

    Du hast Bauchweh bei einer Mehrstufenklasse, also lieber nicht machen :)
     
  5. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    du hast ja in einer regelklasse in der ersten klasse auch kinder von 5-7 jahren sitzen (eines ist ein bissi vorher eingeschult worden das andere war in der vorschule zb.) also ich denke mir freundschaften zwischen 1. und 2. oder sogar 3. klasse wird nicht so schwierig sein... wenn es dann in der 2ten ist ist es sowieso egal weil wenn man selber 7 ist und die freundin ist 6 oder 8 macht das nicht wirklich einen unterschied...
     
  6. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast


    Mein Midikind geht in einer Regelklasse, aber er war von Anfang an mit 4. Klaesslern befreundet, auch im Hort. Ganz unabhaengig von seiner grossen Schwester tlw, denn das waren Fussballjungs mit denen sie wenig anfing. Ich war selber ueberrascht als ich wegen einer Veranstaltung in der Schule war und die 4. Klässler mir entgegen kamen mit der Frage wo mein Erstklaessler sei. er wurde auch zu einem 10. Geburtstag eingeladen, da war er noch 6J und sehr klein.

    Man weiss also eh nie, es kommt darauf an was dem Kind gefaellt. Jetzt ist er 8J und in der 3. und als ich ihn frage wen er ins Kino mitnehmen will sagte er den Namen eines Freundes der schon ins Gym geht.
     
  7. Ramata

    Ramata Gast

    Danke für euer Feedback!
    Wenn es nur um 2klassen handeln würden die zusammen sind wäre das für mich kein Problem, sprich 1. Und 2. zusammen. Aber 1. Bis 4. stell ich mir einfach freundschaftstechnisch schwieriger vor..
    Sie ist es eh gewöhnt immer mit älteren zusammen zu sein und ist eigentlich auch keine schüchterne aber sie ist halt immer die jüngste und strengt sich mächtig an mitzuhalten. Ich fände es einfach für sie schön wenn sie endlich gleichaltrige Freunde findet, das wünscht sie sich so. Deswegen tendiere ich schon zu einer regelklasse aber ich schau einmal was die Direktorin nächste Woche dazu meint.
     
  8. Odin

    Odin Gast

    Bei der mehrstufenklasse ist es so, dass die strukturen ineinander greifen. Dir 4 klässler, manchmal auch kompetente 3t klassler erhalten ein patenkind. Dieses wird in den schultag eingegliedert und es entwickeln sich mitunter freundschaften.

    Das konzept ist simpel hängt aber extrem am lehrer. Ein lehrerwechsel in der mehrstufenklasse ist eine tragödie, da es nur wenige lehrer gibt die erfahrungen damit haben.

    Eines meiner kinder war 4 jahre lang und hat sehr profitiert. Sie hatte ein zweites mädchen das im gleichen alter war, und hat sich dann eher freindinnen aus der 2-3 schulstufe gesucht. War eigentlich nie ein problem.

    Im sport und im hauptunterricht gabs einen zweitlehrer, da noch zusätzlich integrationsklasse.
     
  9. Cash

    VIP

    da häng ich mich an. wir hätten auch die möglichkeit, tochter in die mehrstufenklasse anzumelden. beim tag der offenen tür war ich beeindruckt, wir haben eine zeit lang zugeschaut und die kinder haben großteils sehr konzentriert und selbständig gearbeitet. also MIR würds gefallen.

    aber ob es für meine tochter passt, kann ich einfach nicht sagen.

    ich frag mich vor allem, wie machen sie es mit den erstklässlern? die brauchen ja anfangs doch viel anleitung, brauchen sicher eine zeit, bis sie in das system reinkommen und wollen erst mal unter die fittiche genommen werden - also wie kümmern sie sich einerseits so intensiv um die anfänger und behalten trotzdem die anderen im blick?
    ich hab bedenken, dass meine tochter dort dann total verloren ist, zumal sie vom typ eher duldsam/brav/angepasst ist, bei nicht so vertrauten menschen nicht gleich sagt, wenn sie hilfe braucht, wenn sie sorgen hat etc. (wobei mir da schon bewusst ist, dass sie in einer regelklasse genausogut untergehen könnte.)

    wegen freundschaften mache ich mir weniger gedanken; es werden aus dem kiga ziemlich fix zwei kinder in die msk gehen, ein anderes mädchen aus dem kiga ist bereits dort.

    die andere frage ist die nach der klassengemeinschaft. identifizieren sich die kinder mit der klasse, trotz altersunterschied, trotz des umstands, dass jedes jahr neue kinder dazu kommen? wobei das ja nicht viel anders als im kiga ist.

    wie ist es bei ausflügen/wandertagen o.ä.? - da gehen die interessen und die ausdauer dann ja schon weiter auseinander.

    ich hab ein bisschen den eindruck, dass die mehrstufenklasse eher was für sehr selbstbewusste kinder ist, kinder, die sich nicht unterkriegen lassen - täuscht das?
     
    Cash, 10. Januar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 10. Januar 2017
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    #9
  10. Ramata

    Ramata Gast

    Bzgl Ausflüge und co: ich weiß nur das sie in der msk jedes Jahr auf schullandwoche fahren, also auch die 1. Klässler, weil sie ja trotzdem jedes Jahr ne 3. bzw 4. Klasse haben.
     
  11. Sassenach

    VIP

    Ist zwar schon ein Zeitverlust her aber in der schulpraxis hab ich mehrstufenklassen erlebt und war von der Sozialkompetenz beeindruckt. Die älteren haben die kleinen "bemuttert" und sie unterstützt.
    Natürlich wirds auch Kinder geben die nicht klar kommen, das hat man aber auch bei homogenen Gruppen.
    Ich würd mich eher fragen, ob mein Kind mit dem jährlichen kommen und gehen klar kommt?
     
  12. Junili

    PLUS + VIP

    Mein Kind wurde heuer in eine Mehrstufenklasse eingeschult und bisher kann ich nur positives darin sehen.
    In seiner Klasse sind 1., 2., und 4. Klasse gemeinsam. Das Interesse der Kinder aus der 4. an denen aus der 1. hielt sich anfangs in Grenzen. Jetzt wo langsam klar wird wo die Interessen der "neuen" liegt, mischt sich das schon mehr.

    Unsere 4. war im Herbst auf Projektwoche. Die 1. und 2. blieb daheim und wurde in der Zeit von einem Vertretungslehrer betreut.

    Unterrichtet wird die Klasse nach Montessori. Die Kinder die anfangs Probleme mit der Freiarbeit hatten wurden unterstützt da hinein zu finden.

    @Cash: ich glaube, dass gerade Kinder wie deine Tochter in so einer Klasse gut aufgehoben sind, weil die LehrerInnen in solchen Klassen sehr genau hinschauen und extrem sensibilisiert sind auf das Geschehen in ihren Klassen. Zumindest bei uns ist es so und man kann richtig zusehen wie die gerade die "leisen" Kinder aufblühen und gestärkt werden.

    Sicher ist es in Mehrstufenklassen schwieriger Freunde zu finden (ist ev der größte Nachteil), aber es ist möglich. Und die Kinder sind ja nicht nur in der Schule unter Gleichaltrigen.
     
  13. Ramata

    Ramata Gast

    Das mit dem kommen und gehen ist wirklich ein guter Punkt. Der Sohn einer Freundin von mir leidet ziemlich darunter. Ich glaube aber dass das weniger das Problem wäre bei meiner Tochter.
    Meine große hat so ne tolle Lehrerin die viel mit montessori macht und eben einen individuellen Unterricht für die Kids. Das wünsche ich mir für die kleine auch aber die anderen regelklassen machen mehr diesen frontalunterricht. Nur die msk eben nicht. Jetzt bin ich im wiglwagl. Tochter selbst meint sie will nicht in eine msk. Das dort ältere Buben sind schreckt sie ab....
     
  14. Meine tochter war in einer Mehrstufenklasse und ich würde es nicht mehr machen. Den Sohn haben wir in eine Regelklasse gegeben, war viel besser.
    Die Bedenken sind genau die, die du im 1. Posting geschrieben hast.
    LG susanne
     
  15. SanjaM

    VIP

    meine beiden kinder sind bzw waren in einer mst.
    ist aber insofern etwas anders, als es eine doppelklasse ist, also zwei stammklassen mit je ca 5 kindern pro jahrgang, also ca 10 kinder pro jahrgang. manches wird jahrgangsmäßig gemacht, anderes mit je 2 jahrgängen (zb turnen haben die 1.+2. klasse gemeinsam oder die 3.+4.), einiges in den stammgruppen, also 1.-4. klasse.

    zum thema mst = etwas für selbstbewusste kinder: mein sohn war eher ein robuster, konnte sich sicher gut durchsetzen, aber meine tochter war lange eine sehr schüchterne, ruhige. eine lehrerin sagte mir mal, sie hat wochen gebraucht, bis sie nimmer um erlaubnis gefragt hat ob sie zb die stifte schon aus dem federpennal nehmen darf...
    sie hat sich in der mst immer gut getan, war nie ein problem diesbezüglich. jetzt, in der 4., ist sie deutlich stärker, "robuster", selbstbewusster als in den ersten ein zwei jahren. ob das nun ein erfolg der mst ist, wer weiß, das wäre in einer anderen klasse vielleicht ganz genauso.

    ungeeignet sind meinem gefühl nach eher kinder, die sehr viel klare anleitung brauchen, die sich nicht gut selber koordinieren können, die mit der vielen planarbeit nicht gut zurechtkommen. die leicht ablenkbar sind. da seh ich eher probleme

    bzgl freunde: ja es stimmt schon ,es ist oft weniger auswahl, dabei ist bei uns eh doppelt soviel wie in "normalen" mst's durch die doppelklasse. oft befreunden sich kinder, die 1 jahr auseinander sind, sehr eng. dass immer wieder kinder die klasse verlassen oder neu dazukommen war für mein gefühl nie ein problem. ich fands eigentlich schön, dass zb mein sohn in der schule, wo er nachher hinkam, schon einige ältere kinder kannte, und überhaupt ein paar ältere und jüngere (max 3 jahrgänge) ganz gut kennt.
     
  16. BineR

    VIP

    Also wie meine eingestiegen ist, war gerade die Konstellation 1. und 4. Klasse. Also sie als Kleine zu den echt Großen. Und es hat viel besser geklappt als angenommen. Die GRoßen haben als Paten fungiert, durften bei den Alltäglichkeiten helfen (Wo ist das Klo, Umziehen beim Turnen, Schuhe zumachen, Zeug finden ... ) Aber das hieß halt nicht, dass sie sich mögen müssen (Da war meine enttäuscht, da ihre Patin sie nicht mochte) . Aber die Klassengemeinschaft hat gut funktioniert. Das habe ich nicht gedacht. Es wurde wenig in kleine und große unterschieden. Natürlich hatten sie eigene Wochenpläne, sind auch geteilt worden bei manchen Sachen, aber meist waren sie im Klassenverband. Auch am Schitag. Und da durfte meine bei den Großen im Kurs mitfahren weil sie es schon konnte. Also da wird dann einfach nach Können unterschieden, nicht nach Alter. Wird bei vielen Sportsachen wohl so sein. Da es ja Zweitlehrer gibt, ist die Alphabetisierung nicht das Problem. Da schreiben dann die Großen Schularbeiten, während die kleinen einen neuen Buchstaben lernen ... Zusätzlich gibts bei uns auch Partnerklassen mit gleichen Jahrgangsverteilungen. Die gehen dann gemeinsam auf Ausflug oder da werden dann die Jahrgänge getrennt und aus 2 Klassen gemeinsam im Werken unterrichtet.

    Meine ist und war ein sehr ruhig, schüchternes Kind. Anfangs hat sie sich gar nicht getraut aufzuzeigen. Mittlerweile ist sie sehr glücklich dort. Ihre beste Freundin ist im Jahrgang unter ihr und ihr ist klar, dass sie sich nur noch dieses Schuljahr haben. Das ist schon hart, aber sie stehen das durch.

    Ich sehe es als große Herausforderung für die Lehrer. Sie müssen die Unterlagen für mehrere Jahrgänge gleichzeitig vorbereitet haben, auf Schwächen und Stärken aus jeder Stufe gleichzeitig reagieren können, ich denke das erfordert sicher anfangs mehr Aufwand. Auch wird die Klassengemeinschaft nicht so der Selbstläufer sein. Bei uns gibts da zum Beispiel eine Klassenpost, in die Beschwerden und Kritik eingeworfen werden soll, manchmal auch Lob.

    Es ist anders als frontaler Jahrgangsunterricht, anders organisiert. Das muss man als Eltern auch unterstützen können und sich drauf einlassen, weil man es halt gar nicht kennt. Wie denn auch. Die wenigsten werden es aus eigener Erfahrung kennen. Wem dabei unbehaglich ist, soll ehrlich zu sich sein und dann das Kind in die Form geben, in der man sich selber wohler fühlt. Mehrstufenklassen sind meiner Erfahrung nach eh knapp bemessen. An einer Jahrgangsklasse ist sicher nichts verkehrt. Spätestens in der darauffolgenden Schule gibts die sowieso, Mehrstufenkonzepte in der Sekundarstufe kenne ich glaube ich gar keine.

    lg
    bine
     
  17. Siva47

    VIP

    Meine tochter ist genau so wie du deine beschreibst (glaub du hast mir vor ein paar jahren auch mal was dazu geschrieben ;) und mir gehts vom gefühl her genau gleich wie dir!! Ich hab auch stark das gefühl, dass sie in einer msk untergehen würde, weil sie sich nicht traut..anscheinend müssen sie ja zb die anderen kinder um hilfe bitten..für meine tochter wär das eine qual..okay vielleicht würd sie dran wachsen, aber ich weiß nicht so recht.... irgeendwie tuts mir leid, weil sie in vielen bereichen schon sehr weit ist u sie da vielleicht von einer msk profitieren würd...aber meine anderen bedenken sind größer..dass das nur was für selbstbewusste, laute kinder ist...
     
  18. avocado

    avocado Gast

    in der msklasse meines sohnes waren definitiv nicht nur selbstbewusste kinder. die klasse war komplett durchgemischt.
    es war aber auch ein integrationmsk. ich weiß von regulären msk dass da auch schüchterne, ruhige kinder waren/sind.
     
    avocado, 27. Januar 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27. Januar 2017
    #18
  19. DaisyD

    VIP

    Würde ich nicht so sehen. Eine gute Freundin unterrichtet seit Jahren in einer msk und hat immer wieder ruhige mauserln,die aber nicht untergehen. Warum sollten sie?
    Wenn sie alleine an arbeitsaufträgen arbeiten und nicht weiter wissen, dürfen sie natürlich die Lehrerin fragen.
    Wenn in Kleingruppen gearbeitet wird, gibt es ruhigere und lautere, genauso wie in altershomogenen Klassen auch.

    Und jederzeit für jedes können und Interesse passendes Material bearbeiten zu können, ist einfach genial
     
  20. Siva47

    VIP

    Ja es liegt wahrscheinlich nur dran, dass mans selber nicht so kennt...ich werds mir sicher nochmal genauer naschauen im herbst.
     

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