1. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ach es gibt bei uns auch viele Dinge die einen ähnlichen Verlauf haben, sind gsd inzwischen nicht mehr so "körperlich" :D

    Ich halte es inzwischen für essentiell wichtig im Umgang mit Kindern ganz klar seine Grenzen zu kennen und zu kommunizieren. Je früher man damit anfängt desto leichter wird es dann auch wenn sie älter sind. Ich bring immer das Beispiel mit dem Laufen, man fängt an als hätte man einen Mittelstreckenlauf zu bewältigen, dann kommt man drauf dass es doch ein Marathonlauf ist und mitten im Marathonlauf wird einem bewuss, dass man sich auf einem Ultradistanzlauf befindet und dann überkommt einen siedendheit, dass dieses Rennen nie vorbei ist. Hätte man das vorher gewusst, hätte man sich die Kräfte von Anfang an anders eingeteilt.

    Vorhin habe ich noch vergessen zu erwähnen, dass es oft auch Änderungen der äußeren Umstände sind, die solche Grenzfälle zum Problem machen. Wenn ich finanziell abgesichert bin, eine Haushaltshilfe und eine hilfsbereite Großfamilie habe kann man mit schlaflosen Nächten anders umgehen, als wenn man am nächsten Tag seinem Broterwerb nachgehen muss und eine Präsentation vorm Aufsichtrat hat. Letztendlich geht es aber auch hier um Ressourcen und deren Beschränkungen.
     
  2. Sassenach

    VIP

    Ich hatte zwar keine Präsentationen vorm Geschäftsführer, aber nie eine Haushaltshilfe und keinerlei familiäre Hilfe. Auch das ist immer ein bisschen ein Klischee das mich ärgert.

    Mit den Grenzen bin ich ganz bei dir.
     
  3. Liselotte

    Liselotte Gast

    Mir geht es nicht um Klischees. Mir geht es darum, dass jedes System ein bestimmtes Ausmaß an Ressourcen hat, die für unterschiedliche Dinge eingesetzt werden müssen. Ob das jetzt ein Hausbau, ein stressiger Job, ein pflegebedürftiger Elternteil, x Haustiere, mehrer Kinder oder was anderes ist, ist vollkommen wurscht. Je mehr man seine Ressourcen auch für anderes braucht desto schwieriger wirds mit schlaflosen Nächten klarzukommen.

    Bei mir wurde das Problem zum Teil erst wirklich manifest, als ich beruflich das Stundenausmaß erhöht habe und und komplexere Tätigkeiten übernommen habe.
     
  4. Sommar

    Sommar es ist nur eine Phase ...
    VIP

    Ich hatte auch nie eine Haushaltshilfe und auch keine Familienmitglieder auf die ich regelmäßig zurückgreifen konnte, aber quasi den direkten Vergleich: bei Großtochter war ich in Karenz und hatte nur ein Kind, bei Kleintochter hab ich nach dem Mutterschutz stundenweise ein Projekt weiterbetreut und hatte ein Großkind. Den Unterschied, den das nächtliche Stillen ausgemacht hat, konnte ich leider nur zu deutlich spüren (und ich befürchte mein Umfeld auch :eek:).

    Wenns für Mutter und Kind passt, kann LZS etwas sehr Schönes sein (wobei ich jetzt den großen Benefit nicht so erkennen kann), wenns für einen aber nicht mehr passt, kann man sich aber auch ohne schlechtes Gewissen davon verabschieden, finde ich.
     
  5. Sassenach

    VIP


    Ich versteh schon was du meinst und kann dem auch gut folgen. Deswegen meinte ich vorher auch, dass es die Wahrheit nicht gibt. :)
     
  6. LittleMissBossy

    LittleMissBossy Laktivistin
    VIP

    Nur die Harten kommen durch. :)
    Man gewoehnt sich an alles/vieles.

    Kinder wachen auch ohne Stillen auf.
     
  7. Sassenach

    VIP

    In den meisten Ländern arbeiten Frauen nach kürzester Zeit wieder und Pumpen in den Pausen, oft in der Nacht. Sicher kein Vergnügen aber wohl eine Frage wie wichtig einem das stillen ist und wie man kulturell geprägt ist.
    Nicht stillen ist ja keine Garantie für durchschlafen, Lmb und ich sind mit so langzeit nicht durchschlafenden Söhnen gesegnet ;)
     
  8. lucy777

    lucy777 Gast

    was du nicht sagst:D

    es macht aber doch einen kleinen unterschied, ob eventuell auch mal der papa rankann - oder die milchbar immer verfügbar sein muss.:)
     
  9. immerich

    VIP

    kurze Anmerkung zu den Pro und Contras:

    Ich frag mich gerade, ob es nicht auch für die Kinder letzendlich belastend ist, von einer genervten Mutter gestillt zu werden. Also ob da nicht quasi so eine Art Double-Bind-Situation entstehen kann: eine gebende/liebende/zärtliche und gleichzeitig ablehnende Haltung?
     
  10. Dinimama

    VIP

    das sehe ich anders, denn es geht ja nicht um ein "hin und wieder unausgeschlafen sein", was wohl jeder kennt und wegstecken kann, sondern um einen dauerzustand, der in manchen fällen der direkte weg zu einer schlafstörung mit all ihren auswirkungen sein kann.
    insofern ist es wohl kein vorteil, den ein kind in diesem alter begreifen kann, aber doch einer, wenn die mutter wieder ausgeruhter ist.

    umgekehrt betrachtet, was sind die vorteile von nächtlichem langzeitstillen, unter der voraussetzung, dass die mutter wegen ihres schlafmangels überreizt und eventuell sogar aggresssiv reagiert? und zwar während des stillens und dann auch untertags.
     
  11. Dinimama

    VIP

    so etwas hätte zb bei meiner tochter garantiert nicht funktioniert, schon gar nicht im halbschlaf (in ihrem und meinem).
    die IST ein hü oder hott-typ, entweder ganz oder gar nicht. insofern ist sie mit meinem doch recht aprupten abstillen auch sehr gut zurechtgekommen, da hat sie klar gewusst was sache ist. (damit will ich jetzt nicht sagen, dass abstillen nach gordon nicht fülr manche gut sein kann, aber auch das ist nicht DAS allheilmittel.)
     
  12. Sassenach

    VIP

    Begegnest du deinen Kinder immer voll liebe, nie genervt und nie gereizt? Sind Mütter die ihrem 2 jährigem in der Nacht eine Flasche geben nie genervt?
    Ich finds gerade interessant wie idealisiert und mit welcher Erwartungshaltung? Das stillen dargestellt wird.


    @dinimama: ich glaub du verstehst mich falsch, ich bin nicht pro schlafentzug und ich hab wirklich mehr als Verständnis dafür wenn eine voll berufstätige Frau sagt, dass sie nicht mehr leistungsfähig ist unter enormen Schlafmangel.
    Mir ging es rein um die Formulierung und ganz stimmt die Gleichung genug Schlaf = immer gut gelaunt, entspannt und geduldig ja auch nicht. Das ist ein Faktor, aber sicher nicht der einzige.
     
  13. Sassenach

    VIP


    Ich empfinde es überhaupt nicht als Allheilmittel, aber viele kennen es nicht und gerade beim Thema stillen gibt es viele graubereiche die nicht sehr bekannt sind, leider. Das war nur mein halbmissionarischer Einwurf zum Thema als Gegenpol zu "durchdrücken" und "abstillen". :)
     
  14. Dinimama

    VIP

    ok, ich geh da sehr von mir aus, ich bin absolut unbrauchbar, wenn ich mehrere nächte hintereinander schlecht/zu wenig schlafe. es gibt wenig, das sich so sehr auf meine laune auswirkt, nicht einmal nahrungsentzug kann da mithalten.
    dazu kam auch noch, dass ich superunkonzentriert war, autofahren wäre da fast schon fahrlässig gewesen. (gsd brauche ich im alltag das auto sehr wenig.)

    aber klar, abstillen ist keine garantie für besseres schlafen des kindes, bei meinen beiden habe ich aber definitiv einen zusammenhang gesehen.
     
  15. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Ich habe immer gearbeitet, aber wenn ich nicht mehr kann uebergebe ich das Stillbaby trotzdem an meinen Mann, erst seit Kind 2 allerdings. Da ist es mir eingefallen, dass es zwischen 100% der Nachtdienste und 0% der Nachtdienste noch viele Kompromissmoegchkeiten gibt. Va wenn beide eh ca gleich viel beruftsaetig sind. (unsere Verwandte sind natuerlich alle im Ausland und bspw derzeit habe ich keine Putzhilfe)

    Ich kann eigentlich mit extrem wenig Schlaf zurecht kommen, finde es aber ungesund und schaue drauf nicht so wenig wie frueher zu schlafen.
     
  16. lucy777

    lucy777 Gast

    und der papa kann dann das stillbaby zufriedenstellen?
     
  17. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    ja. natuerlich nicht immer und sofort und nicht immer begeistert wenn unverhofft um 2h Frueh bspw. aber im gruencde geht es ihm so nicht viel anders als mir.
     
  18. Ramata

    Ramata Gast

    Bei mir hat sich das lzs einfach ergeben. Ich bin sicherlich keine stillverfechterin, ich geh einfach den weg des geringsten widerstands;)
    Hätte mein Sohn die Brust verweigert oder es wäre sonstwie schwierig gewesen hätte ich ihm das Flaschl gegeben. Fertig. Aber er ist auf die Welt gekommen und hat sofort nach der Geburt wie ein Weltmeister genuckelt...Bis heute!
    Meine Hausärztin ist ganz entsetzt darüber. Sie meint das lange stillen wäre schädlich für mich und das Kind. Für mich weil ich schon das 3. Kind habe und eben immer lange gestillt hab und auch ziemlich klein und dünn bin und sie deswegen meint das ich durchs stillen meine ganzen Reserven und Energien ans Kind abgebe...
    Naja, und fürs Kind ist es schädlich weil er dadurch nicht bzw weniger Nahrung aufnimmt und es ist schlecht für seine Zähne. Sagt sie.
    Es stimmt schon das ich körperlich ne ziemliche "baustelle" bin und mich mit meinen 33j schon als alte Frau fühle aber ob das zusammen hängt?
    Auch isst Sohnemann wirklich nicht sonderlich viel aber er ist wie all meine Kinder sowieso eher pummelig...
    Naja, heute hab ich ihn tagsüber nur 1x gestillt und jetzt eben zum einschlafen gestillt. Schau mal wie die Nacht wird...
     
  19. sunflower81

    sunflower81 Aktive/r Teilnehmer/in

    Indem man auf "Überlebensmodus" schaltet. Mein Sohn ist auch nach dem Abstillen für ein weiteres knapp 1/2 Jahr 5-8 Mal pro Nacht aufgewacht. Und ohne ins Detail gehen zu wollen, nein, es war ihm nicht einfach abzugewöhnen.
    Ich hab in diesem Zeitraum 3 Tage die Woche gearbeitet; 18 WoStunden. Und es geht, weil man MUSS. Es muss irgendwie gehen, also druckt man es durch. Der Vorteil, wenn das Kind nicht mehr des Stillens wegen 5-8 Mal aufwacht ist, dass am Wochenende auch mal der Mann übernehmen kann. Was meiner auch immer wieder getan - und mir vermutlich so den Verstand gerettet - hat.

    Mir ging es (zuvor) übrigens ähnlich wie manchen Usern. Ich habe sehr sehr gerne gestillt. Und von einem Tag auf den anderen wollte ich nicht mehr. Die Gefühle dafür haben sich binnen weniger Tage um 180 Grad gedreht. Frag mich warum. Eine Hormonumstellung vielleicht?
     
  20. Liselotte

    Liselotte Gast

    Während der Karenz war mir persönlich der Schlafmangel (meistens) wurscht. Ich hatte keinen Stress, keinen Zeitdruck, es musste nichts großartig weitergehen, Haushalt war mir eher wurscht und intellektuell war ich auch nicht gefordert. Wenn ich xmal was vergessen habe - wars halt so....
    Mit Beginn der Berufstätigkeit hat sich das dann natürlich geändert. Weil sich da Konzentrationsstörungen, Wortfindungsstörungen, und andere Schlafentzugsnebenerscheinungen schon etwas anders auswirken.
     

Diese Seite empfehlen