1. alexandrav

    alexandrav Gast

    Ich muss ehrlich zugeben ich habe jetzt zum ersten mal davon gehört.
    Wir wollen im Herbst nach Kap Verde (tochter ist dann 28 Monate alt), auf den meisten Hps steht dass man über die üblichen impfunge hinaus keine weiteren benötigt (sie hat die Hexavac, Pneumokokken, Hep A, Meningokokken bekommen), nur auf einer Hp steht, dass eine Tuberkuloseimpfung empfehlenswert wäre (und irgendwelche Buchstaben standen dabei BCG, oder so ähnlich).
    Diese Impfung ist wohl nicht sehr verbreitet? Ist sie gut verträglich?
    Wir werden uns natürlich im Tropeninstitut beraten lassen, aber bei denen habe ich immer das Gefühl sie wollen in erster Linie verkaufen.
    Was ich also hier fragen will ist nicht ob diese Impfung für dieses Gebiet sinnvoll ist, sondern ob sie einem Kleinkind verabreicht werden kann und warum die Impfung so wenig bekannt ist (stimmt was nicht mit ihr)?
     
  2. Diazepam

    Diazepam ...

    Diese Impfung ist nicht sehr effektiv. (10-30% Versager) Sie wird meist bei Neugeborenen in Risikoländern angewandt. Je älter man ist, desto schlechter wirkt sie. Die Nebenwirkungsrate ist auch relativ hoch.
    Ich würde in deinem Fall nicht impfen.
     
  3. Bert

    Bert Teilnehmer/in

    Meine 18-jährige Tochter wurde noch BCG geimpft, gleich im Krankenhaus an ihrem ersten Lebenstag.
    1990 gab es dann in Österreich den BCG-Skandal als ein neues Präparat geimpft wurde und die Impfärzte irrtümlich den Kindern die doppelte Dosis verabreichten weil sie den Beipacktext nicht lasen.
    Hunderte Kinder erkrankten daraufhin an Lymphknoten-Tuberkulose mit schwersten lebenslänglichen Folgen für ihre Gesundheit.

    Erst nach diesem Skandal fiel den Dolmen vom Obersten Sanitätsrat ein, dass die WHO diese Impfung bereits seit Jahren nicht mehr empfiehlt, weil sie nicht imstande ist vor Tuberkulose zu schützen.

    Gut in Erinnerung ist mir dazu ein Zitat von Prof. Graninger (eh. Klestil-Arzt), der in der ZIB sagte: "Diese Impfung schützt möglicherweise vor Lepra, aber vor Tuberkulose sicher nicht."

    Schon in den 70er Jahren hatte eine riesige Studie in Indien ergeben, dass in der geimpften Provinz genau so viele Menschen an TBC erkrankten als in der Provinz, wo nicht geimpft wurde.

    Wolfgang behauptet immer, dass die Impfung zwar nicht vor dem Ausbruch der Krankheit schützt, die Krankheit aber angeblich einen leichteren Verlauf zeigt. Beweise für diese Aussage hat er bislang - nach meiner Erinnerung - aber nicht vorgelegt.
     
  4. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Bert deine dummen Unterstellungen sind mal wieder schlichtweg falsch. Wie wärs mit ein wenig Recherche? Per 1.1.1990 wurde die allgemeine BCG Impfung lt. Impfplan im Obersten Sanitätsrat nicht mehr empfohlen, sie war nur für Spezialzwecke vorgesehen. Danach kam es zu dem BCG-Impfskandal. Der hat auch nichts damit zu tun, dass Ärzte den beipackzettel nicht lasen, sondern dasss das Ministerium einen nicht zugelassenen reaktogenen BCG-Impfstoff freigegeben hat- ein klarer Gesetzesverstoss- die Republik wurde verurteilt.

    Bert plappert mal wieder dumm daher.

    Da hat er ja recht. Die Impfung schützt nicht vor Infektion, aber vor Komplikationen.

    Das war die Tschingleput-Studie- komischerweise hast du hier am Design nichts auszusetzen. Ursache für dieses Ergebnis waren möglicherweise zirkulierende atypische Mykobakterien. In Regionen wo dies nicht der Fall war zeigte sich eine 80 Wirksamkeit (UK)

    Ich werd auch nicht diese uralten papers heraussuchen für einen Impfstoff der obsolet ist.

    Ich habe aber bislang schon genügend Beweise vorgelegt, die die Sinnhaftigkeit der Impfprophylaxe belegen, dass hindert Bert ja auch nicht daran herumzutönen "alle Impfungen sinnlos". Es ist ja bei Bert völlig zwecklos Studien vorzulegen, er missinterpretiert sie , verdreht die Rohdaten bis es ihm passt und zieht falsche Schlüsse daraus. Zudem verkennt er die Gefährlichkeit mancher Infektionserkrankungen und verhöhnt dann Kinder die an impfpräventablen Krankheitskomplikationen versterben als ärztlichen Kantinentratsch.

    Bert bleibt halt ein Gesundheitsfeind. Zumindest das ist hinreichend belegt.
     
  5. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Die BCG(=Tuberkulose-Impfung) wird weder im Inland empfohlen noch als Reiseimpfung.
    Der Schutzwert ist suboptimal, der Impfstoff auch nicht mehr erhältlich. Die (seltene) TB ist medikamentös gut behandelbar, da ist es nicht notwendig diesen durchaus reaktogenen Impftoff zu verwenden. Die Nutzen/Risiko Bilanz ist negativ, d.h. zu viel Risiko durch Nebenwirkungen. In höher durchseuchten Ländern macht die BCG Impfung durchaus noch Sinn.

    Ausserdem bekommst du in Ö den Impfstoff gar nicht.

    An neuen nebenwirkungsarmen und wirksameren Tuberkulose-Impfstoffen, der global dringend benötigt wird wird gearbeitet.
     
  6. Bert

    Bert Teilnehmer/in

    Nach meiner Erinnerung ereignete sich der BCG-Skandal im November und Dezember 1989.

    Dass die Ärzte damals den Beipacktext nicht lasen, war zumindest die damals verwendete Argumentation des Ministeriums.
    Und der Impfstoff war sehr wohl zugelassen. Es handelte sich um ein geläufiges Pasteur-Produkt, das nach Österreich importiert wurde, weil der alte Impfstoff nicht mehr produziert worden war.

    Sicher hätten die im Ministerium auch draufkommen können, dass die WHO schon lange diese Impfung nicht mehr allgemein empfiehlt.
    Es wäre jedoch auch die Aufgabe des Obersten Sanitätsrates gewesen, darauf KLAR UND DEUTLICH hinzuweisen.

    Du hast dich ja damals damit gebrüstet, dass Du einer der wenigen warst, die diese WHO Empfehlung überhaupt gekannt haben.

    Im übrigen war es ohnehin eine Schweinerei, dass Ergebnisse einer der größten und aufwändigsten Studien in der Geschichte der Medizin (mit Millionen von Teilnehmern) einfach deshalb nicht bekannt gemacht werden, weil sie ein negatives Ergebnis für die Impfung brachten.
    Klar muss das Impfgläubige wie Dich tief ins Herz getroffen haben. Deshalb auch diese Unzahl von kursierenden Ausreden.

    Der neue Blödsinn, den Du jetzt herumerzählst (dieses faule Argument mit den "atypischen Mykobakterien") - natürlich immer ohne Quellen - bestätigt einmal mehr, wie sehr dir diese Studie damals an die Nieren gegangen sein muss.
     
  7. alexandrav

    alexandrav Gast

    ooook, man verzeihe mir, dass ich das "Fachgeplänkel" nur überflogen habe und für mich die Info "nicht impfen" herausgefiltert habe ;)
     
  8. WolfgangM

    WolfgangM Aktive/r Teilnehmer/in

    Ja deine Erinnerungsfähigkeit und dein Wahrnehmungsvermögen sind schwer gestört-das ist bekannt.
    Am 17.Juni 1989 Empfehlung der Aufhebung der allgemeinen BCG Neugeborenenimpfung. Dies wurde am 2.10.1989 als Erlass formuliert und ist als Vorschrift den Impfärzten bekanntgegeben worden. Ein nicht zugelassener BCG-Impfstoff (mit dem reaktogenen pasteur Stamm ) wurde ab August 1990 entgegen dem Tuberkuloseimpfgesetz BGBl 1969 in Verkehr gebracht. Mit freigabe durch das Ministerium. Die Ausserverkehrziehung erfolgte dann Ende Nov 1990.

    Die hatten ja auch dreck am Stecken und suchten nach einer Ausrede.

    Also warst du für die begutachtung im Zulassungsverfahren zuständig oder ich? Der Impfstoff war nicht nach AMG zugelassen. Und auch nicht nach Tuberkuloseimpfgesetz.

    Auch das ist definitiv falsch.

    Komisch, dass die BCG Impfung von der WHO immer noch empfohlen wird. Wo hast du denn das her?

    Mehr als vorher eine klare Empfehlung abgeben-gegen die allgemeine BCG Impfung-, die dann als Vorschrift an die Impfärzte geht kann man wohl nicht machen.

    Gebrüstet-na ja, auf Literaturkenntnis hab ich halt schon immer Wert gelegt- du nicht. Ich habe damals auf Pädiatrien herumtelefoniert und nach BCG- Lymphknoteneinschmelzungen gefragt und dann am 28.11.1990 ein vernichtendes Gutachten erstellt- worauf das Ministerium den Impfstoff unverzüglich außer Verkehr zog.

    Sag mal du tickst nicht richtig- diese Studie ist gross und breit publiziert und diskutiert worden. Und warum nimmst du an, dass die Indische TB Situation 1:1 auf Österreich zu übertragen ist?

    Ber ich bin kein Impfgläubiger- hat mit Glauben nichts zu tun. Nur mit Wissen und know how. Und es gab halt auch die Studien in England, die eine gute Wirksamkeit zeigten.

    Das ist mir überhaupt nicht an die Nieren gegangen. Das negative Ergebnis war biologisch plausibel erklärbar. Hat aber doch auch mit dazu beigetragen, dass die allgemeine Impfempfehlung für die TBC Impfung aufgehoben wurde. Und da hab ich kräftig dran mitgewirkt.

    Fazit: Bert bringt mal wieder alles durcheinander und plappert wirre sachen daher. Bert du hast keine Ahnung, aber davon ne Menge.

    Für Interessierte: E.Dittel, O.A.Jürgensen Die Geschichte eines Impfskandals Öst.Krankenhauszeitung 1991;32:461-8
     

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